Wetscher GmbH: Unterschied zwischen den Versionen
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Die '''Wetscher GmbH''' und die Wetscher Möbel Mitnahme GmbH sind [[Einzelhandel|Einzelhandelsunternehmen]] in der Möbelbranche. Wetscher verfügt bereits seit seiner Gründung über einen eigenen [[Tischlerei|Tischlereibetrieb]], die Wetscher Werkstätten. Insgesamt betreiben die beiden Unternehmen drei Wohnkaufhäuser in [[Fügen (Zillertal)|Fügen]] und [[Innsbruck]]. Die Gesellschaft hat ihren Hauptsitz in Fügen im [[Zillertal|Tiroler Zillertal]]. | Die '''Wetscher GmbH''' und die Wetscher Möbel Mitnahme GmbH sind [[Einzelhandel|Einzelhandelsunternehmen]] in der Möbelbranche. Wetscher verfügt bereits seit seiner Gründung über einen eigenen [[Tischlerei|Tischlereibetrieb]], die Wetscher Werkstätten. Insgesamt betreiben die beiden Unternehmen drei Wohnkaufhäuser in [[Fügen (Zillertal)|Fügen]] und [[Innsbruck]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.meinbezirk.at/schwaz/c-wirtschaft/wetscher-max-kommt-nach-innsbruck_a3498786 |titel=Neueröffnung: Wetscher MAX kommt nach Innsbruck |abruf=2020-01-14 |sprache=de}}</ref>. Die Gesellschaft hat ihren Hauptsitz in Fügen im [[Zillertal|Tiroler Zillertal]]. | ||
== Wetscher Wohngalerien in Fügen == | == Wetscher Wohngalerien in Fügen == | ||
Das Unternehmen ist ein Vollsortimenter im Bereich Wohnen und Einrichten. Sein Kernsortiment umfasst Möbel und Küchen unterschiedlichster Stilrichtungen. Das Angebot der Wetscher Wohngalerien fokussiert auf die hochwertigen Produktlinien internationaler Qualitätshersteller wie Minotti, B&B Italia oder Poliform sowie auf Erzeugnisse aus eigener Herstellung. Vom klassischen kleinen [[Handwerk|Handwerksbetrieb]] entwickelte sich Wetscher zum Möbel-Vollsortiment-Handelsbetrieb und erwarb sukzessive seine Expertise im Bereich [[Planung]] und [[Design]]. | Das Unternehmen ist ein Vollsortimenter im Bereich Wohnen und Einrichten. Sein Kernsortiment umfasst Möbel und Küchen unterschiedlichster Stilrichtungen. Das Angebot der Wetscher Wohngalerien fokussiert auf die hochwertigen Produktlinien internationaler Qualitätshersteller wie Minotti, B&B Italia oder Poliform sowie auf Erzeugnisse aus eigener Herstellung. Vom klassischen kleinen [[Handwerk|Handwerksbetrieb]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.at/story/2945198/wetscher-wir-haben-uns-gewappnet |titel=Wetscher: "Wir haben uns gewappnet" - derStandard.at |abruf=2020-01-14 |sprache=de-AT}}</ref> entwickelte sich Wetscher zum Möbel-Vollsortiment-Handelsbetrieb und erwarb sukzessive seine Expertise im Bereich [[Planung]] und [[Design]]. | ||
[[Datei:Außenansicht_Wetscher_Wohngalerien.jpg|verweis=Spezial:Dateipfad/Außenansicht_Wetscher_Wohngalerien.jpg|mini|Außenansicht Wetscher Wohngalerie]] | [[Datei:Außenansicht_Wetscher_Wohngalerien.jpg|verweis=Spezial:Dateipfad/Außenansicht_Wetscher_Wohngalerien.jpg|mini|Außenansicht Wetscher Wohngalerie]] | ||
== Wetscher MAX – Designhalle für alle == | == Wetscher MAX – Designhalle für alle == | ||
''Wetscher MAX'' wurde als Concept Store für das junge Wohnen von Wetscher im Jahr 2018 in Fügen eröffnet und ist per Eigendefinition konzipiert als neues digitales Einzelhandelskonzept und als „Designhalle für alle“ positioniert. Inovationen im Möbel-Mitnahmebereich, die Verbindung des stationären mit dem [[Digitalisierung|digitalen Handel]] und ein neuartiges Store-Konzept sind die Alleinstellungsmerkmale von Wetscher MAX. Im Herbst 2019 eröffnete Wetscher MAX einen zweiten Standort mit ca. 4.000 Quadratmetern Verkaufsfläche im Osten der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck. | ''Wetscher MAX'' wurde als Concept Store für das junge Wohnen von Wetscher im Jahr 2018 in Fügen eröffnet und ist per Eigendefinition konzipiert<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wittmann.at/haendler/einrichtungshaus-wetscher/ |titel=Wittmann |abruf=2020-01-14 |sprache=de-DE}}</ref> als neues digitales Einzelhandelskonzept und als „Designhalle für alle“ positioniert. Inovationen im Möbel-Mitnahmebereich, die Verbindung des stationären mit dem [[Digitalisierung|digitalen Handel]] und ein neuartiges Store-Konzept sind die Alleinstellungsmerkmale von Wetscher MAX<ref>{{Internetquelle |autor=Vahrner Alois |url=https://www.tt.com/artikel/16004403/offensive-in-innsbruck-wetscher-max-vor-start |titel=Offensive in Innsbruck: Wetscher MAX vor Start {{!}} Tiroler Tageszeitung Online – Nachrichten von jetzt! |datum=2019-08-30 |abruf=2020-01-14 |sprache=de}}</ref>. Im Herbst 2019 eröffnete Wetscher MAX<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zillertalerzeitung.at/de/gemeinden/einrichtungshaus-wetscher-geht-neue-wege |titel=Einrichtungshaus „Wetscher“ geht neue Wege |abruf=2020-01-14 |sprache=de}}</ref> einen zweiten Standort mit ca. 4.000 Quadratmetern Verkaufsfläche im Osten der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck. | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Im Jahr 1912 gründete der Fügenberger Tischlermeister Franz Wetscher einen kleinen Handwerksbetrieb im Tiroler Zillertal. 14 Jahre lang baute Wetscher seine Tischlerei auf, bevor im Jahr 1926 mit dem Kauf einer in Fügen gelegenen [[Brauerei]] die Ansiedlung am heutigen Standort vollzogen werden konnte. | Im Jahr 1912<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tirol.at/reisefuehrer/kultur-leben/shopping/shops/a-wetscher-fuegen |titel=Wetscher Einrichtungshaus |abruf=2020-01-14 |sprache=de}}</ref> gründete der Fügenberger Tischlermeister Franz Wetscher einen kleinen Handwerksbetrieb im Tiroler Zillertal. 14 Jahre lang baute Wetscher seine Tischlerei auf, bevor im Jahr 1926 mit dem Kauf einer in Fügen gelegenen [[Brauerei]] die Ansiedlung am heutigen Standort vollzogen werden konnte. | ||
In den Zwanzigerjahren fertigte die Fügener Tischlerei vorwiegend traditionelle Einrichtungsgegenstände für Bauern- und Wirtshäuser im Zillertal. Auch Gästezimmer und Gaststuben produzierte das Unternehmen in seinen Anfangsjahren. Gründer Franz Wetscher fokussierte mit seinem Unternehmen auf hohe Qualität und Handwerkskunst in der Möbelproduktion. | In den Zwanzigerjahren fertigte die Fügener Tischlerei vorwiegend traditionelle Einrichtungsgegenstände für Bauern- und Wirtshäuser im Zillertal. Auch Gästezimmer und Gaststuben produzierte das Unternehmen in seinen Anfangsjahren. Gründer Franz Wetscher fokussierte mit seinem Unternehmen auf hohe Qualität und Handwerkskunst in der Möbelproduktion. | ||
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Hans Wetscher, Sohn des Gründers, brachte Innovationen ein und stellte den Betrieb von Weich- und Massivholztechnik auf die damals neuartige Furniertechnik um. Mit Beginn der Dreißigerjahre begann Hans Wetscher mit dem Möbelhandel und kaufte vorwiegend Mobiliar aus dem [[Wien|Wiener Raum]]. Der [[Anschluss Österreichs]] ans Deutsche Reich veränderte auch den Markt: Möbel in großer Quantität, die vorab arbeitsteilig hergestellt und zerlegt angeliefert worden waren, gelangten damals erstmalig nach Tirol. | Hans Wetscher, Sohn des Gründers, brachte Innovationen ein und stellte den Betrieb von Weich- und Massivholztechnik auf die damals neuartige Furniertechnik um. Mit Beginn der Dreißigerjahre begann Hans Wetscher mit dem Möbelhandel und kaufte vorwiegend Mobiliar aus dem [[Wien|Wiener Raum]]. Der [[Anschluss Österreichs]] ans Deutsche Reich veränderte auch den Markt: Möbel in großer Quantität, die vorab arbeitsteilig hergestellt und zerlegt angeliefert worden waren, gelangten damals erstmalig nach Tirol. | ||
[[Datei:Franz_Wetscher_mit_Team.jpg|alternativtext=|mini|300x300px|Franz Wetscher mit Team]] | [[Datei:Franz_Wetscher_mit_Team.jpg|alternativtext=|mini|300x300px|Franz Wetscher mit Team]] | ||
In den Jahren 1939 bis 1945 führte Hermine Wetscher, die Gattin von Hans Wetscher, den Betrieb weiter. Hermine Wetscher setzte dabei wesentliche Akzente und blieb über lange Jahre dem Unternehmen eng verbunden. Die Umstände dieser Zeit veranlassten die Tischlerei zur [[Diversifikation]]: So standen beispielsweise Särge – [[Tischler]] hatten früher generell einige Funktionen des [[Bestatter|Bestatters]] – sowie Aufbauten für [[Jeep|Jeeps]] und Holzkoffer auf dem Produktionsprogramm. Während der Jahre des Wiederaufbaus boomte auch der Möbelhandel im Tiroler Zillertal, was bei Wetscher unter anderem zum Aufbau einer hauseigenen Lieferlogistik führte. | In den Jahren 1939 bis 1945 führte Hermine Wetscher, die Gattin von Hans Wetscher, den Betrieb weiter. Hermine Wetscher setzte dabei wesentliche Akzente und blieb über lange Jahre dem Unternehmen eng verbunden. Die Umstände dieser Zeit veranlassten die Tischlerei<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wirtschaft.tirol/2017/05/26/wetscher-meisterklasse-lernt-von-den-besten/ |titel="Wetscher-Meisterklasse" lernt von den Besten |werk=wirtschaft.tirol |datum=2017-05-26 |abruf=2020-01-14 |sprache=de-DE}}</ref> zur [[Diversifikation]]: So standen beispielsweise Särge – [[Tischler]] hatten früher generell einige Funktionen des [[Bestatter|Bestatters]] – sowie Aufbauten für [[Jeep|Jeeps]] und Holzkoffer auf dem Produktionsprogramm. Während der Jahre des Wiederaufbaus boomte auch der Möbelhandel im Tiroler Zillertal, was bei Wetscher unter anderem zum Aufbau einer hauseigenen Lieferlogistik führte. | ||
Franz Wetscher Jun., Bruder von Hans Wetscher, der eine [[Malerei]] in der Nachbarschaft des Möbelhauses betrieb, spezialisierte sich auf die kunstvolle Bemalung der in der Tischlerei gefertigten Weichholzmöbel. In stilistischer Hinsicht entsprachen diese Möbel der Wurzel des Verständnisses eines typischen Tiroler Gästezimmers. Sie erwiesen sich sehr bald als Verkaufserfolg und wurden im Möbelhaus in großen Stückzahlen verkauft. Innenarchitekt Hansjörg Wetscher, Sohn von Hans Wetscher, etablierte das Unternehmen über die Grenzen des Zillertals hinaus. Er entwarf an der Kunsthochschule [[Linz]] das Wetscher Fichtenrahmenbau-Schlafzimmer, das sich durch hohe gestalterische und funktionelle Ansprüche auszeichnete. | Franz Wetscher Jun., Bruder von Hans Wetscher, der eine [[Malerei]] in der Nachbarschaft des Möbelhauses betrieb, spezialisierte sich auf die kunstvolle Bemalung der in der Tischlerei gefertigten Weichholzmöbel. In stilistischer Hinsicht entsprachen diese Möbel der Wurzel des Verständnisses eines typischen Tiroler Gästezimmers. Sie erwiesen sich sehr bald als Verkaufserfolg und wurden im Möbelhaus in großen Stückzahlen verkauft. Innenarchitekt Hansjörg Wetscher, Sohn von Hans Wetscher, etablierte das Unternehmen über die Grenzen des Zillertals hinaus. Er entwarf an der Kunsthochschule [[Linz]] das Wetscher Fichtenrahmenbau-Schlafzimmer, das sich durch hohe gestalterische und funktionelle Ansprüche auszeichnete. | ||
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2002 wurde Wetscher im Rahmen der Möbelmesse Köln der „Internationale Interieur Award 2002“ verliehen. Mit der Auszeichnung würdigten die Juroren des „Internationalen Bundes der Inneneinrichter“ die Einzigartigkeit des Hauses, das in der Branche später als führend in Europa galt. 2004 brachte Wetscher den Avanti Möbelmarkt an den Start. Als Mitglied des innovativen deutschen Verbundsystems für junges Wohnen „Alliance-Verband“ bot Avanti schickes Wohnen mit spezieller Ausrichtung auf die Mitnahme an. Der gemeinsame Einkauf im Rahmen des Alliance-Verbandes ermöglichte dem Möbel-Mitnahme Markt das Führen eines großen Fachsortiments. Markenzeichen von [[Avanti]] waren sein Loop-Schauraum-System, der hohe Selbstbedienungsanteil mit [[Schwerpunkt]] Selbstabholung und Eigenmontage. Bis 2019 war Avanti am Markt und stellte dabei eine Art Vorstufe zum heute erfolgreichen [[Konzept]] von Wetscher MAX dar. | 2002 wurde Wetscher im Rahmen der Möbelmesse Köln der „Internationale Interieur Award 2002“ verliehen. Mit der Auszeichnung würdigten die Juroren des „Internationalen Bundes der Inneneinrichter“ die Einzigartigkeit des Hauses, das in der Branche später als führend in Europa galt. 2004 brachte Wetscher den Avanti Möbelmarkt an den Start. Als Mitglied des innovativen deutschen Verbundsystems für junges Wohnen „Alliance-Verband“ bot Avanti schickes Wohnen mit spezieller Ausrichtung auf die Mitnahme an. Der gemeinsame Einkauf im Rahmen des Alliance-Verbandes ermöglichte dem Möbel-Mitnahme Markt das Führen eines großen Fachsortiments. Markenzeichen von [[Avanti]] waren sein Loop-Schauraum-System, der hohe Selbstbedienungsanteil mit [[Schwerpunkt]] Selbstabholung und Eigenmontage. Bis 2019 war Avanti am Markt und stellte dabei eine Art Vorstufe zum heute erfolgreichen [[Konzept]] von Wetscher MAX dar. | ||
Wetscher MAX – als „Designhalle für alle“ - ist im Jahr 2018 in Fügen gestartet. 2019 kam dieses neuartige Konzept auch in Innsbruck an. Auf 4000 Quadratmetern Verkaufsfläche präsentiert Wetscher MAX seitdem auch in der Tiroler Landeshauptstadt sein Angebot, sortiert nach den Themenbereichen NATUR, MODERN und LOFT. | Wetscher MAX<ref>{{Internetquelle |url=https://www.krone.at/1714448 |titel=Wetscher Max: Online entwickelt und real gebaut! |abruf=2020-01-14 |sprache=de}}</ref> – als „Designhalle für alle“ - ist im Jahr 2018 in Fügen gestartet. 2019 kam dieses neuartige Konzept auch in Innsbruck an.<ref>{{Internetquelle |autor=Paumgartten Nikolaus |url=https://www.tt.com/artikel/15828193/moebelmarkt-wetscher-mit-neustart-im-greif-center |titel=Möbelmarkt Wetscher mit Neustart im Greif-Center {{!}} Tiroler Tageszeitung Online – Nachrichten von jetzt! |datum=2019-07-06 |abruf=2020-01-14 |sprache=de}}</ref> Auf 4000 Quadratmetern Verkaufsfläche präsentiert Wetscher MAX seitdem auch in der Tiroler Landeshauptstadt sein Angebot, sortiert nach den Themenbereichen NATUR, MODERN und LOFT. | ||
Die Wetscher-Unternehmensgruppe beschäftigte im Jahr 2019 mehr als 100 Mitarbeiter und setzte insgesamt 25 Millionen Euro um. | Die Wetscher-Unternehmensgruppe beschäftigte im Jahr 2019 mehr als 100 Mitarbeiter und setzte insgesamt 25 Millionen Euro um. |