Albrecht II. (HRR): Unterschied zwischen den Versionen

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Am 17. März 1420 wurde durch eine [[w:päpstliche Bulle|päpstliche Bulle]] der erste [[w:Kreuzzug|Kreuzzug]] gegen die auf dem [[w:Konzil von Konstanz|Konzil von Konstanz]] bzw. durch [[w:Martin V.|Papst Martin V.]], wohl mit Zustimmung des späteren Kaisers Sigismund, zu Häretikern erklärten Hussiten eröffnet, der allerdings nur das damalige böhmische Königreich betraf bzw. die an dieses angrenzenden Ländern, deren Fürsten Sigismunds Krieg unterstützten. Albrecht beteiligte sich aktiv und mit militärischen Erfolgen an den [[Hussitenkriege|Hussitenkriegen]], was ihm einerseits bei seinen Zeitgenossen viel Ansehen einbrachte, andererseits aber für das heutige (nördliche) Niederösterreich verheerende Folgen hatte, das wiederholt von Einfällen der Hussiten heimgesucht wurde<ref>vgl. [http://www.waldviertel-bilder.at/Hussiten.htm Hussiten], Waldviertel-Bilder.AT, eingesehen am 1. Jänner 2017</ref><ref>vgl. Karl-Friedrich Krieger: ''Die Habsburger im Mittelalter'', 2004, S 161</ref>, so zum Beispiel 1428 oder 1431. Verhandlungen mit anderen Reichsfürsten zur Lösung des "Hussitenproblems" sind mehrmals für die Stadt Wien belegt, wo sein Schwiegervater einige Reichstage abhielt.<ref name ="czeike"/> Als Folge der Hussitenkriege vereinbarte Albrecht 1431 mit den Landständen des Herzogtums Österreich eine neue Wehrordnung, die für das ganze Herzogtum gültig war.<ref>vgl. Alois Ruhri: ''Kriegswesen, Rüstung und Waffen im Spätmittelalter''. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): ''Die Steiermark im Spätmittelalter'' (= ''Geschichte der Steiermark''. Bd. 4). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20645-03, S. 131</ref>
Am 17. März 1420 wurde durch eine [[w:päpstliche Bulle|päpstliche Bulle]] der erste [[w:Kreuzzug|Kreuzzug]] gegen die auf dem [[w:Konzil von Konstanz|Konzil von Konstanz]] bzw. durch [[w:Martin V.|Papst Martin V.]], wohl mit Zustimmung des späteren Kaisers Sigismund, zu Häretikern erklärten Hussiten eröffnet, der allerdings nur das damalige böhmische Königreich betraf bzw. die an dieses angrenzenden Ländern, deren Fürsten Sigismunds Krieg unterstützten. Albrecht beteiligte sich aktiv und mit militärischen Erfolgen an den [[Hussitenkriege|Hussitenkriegen]], was ihm einerseits bei seinen Zeitgenossen viel Ansehen einbrachte, andererseits aber für das heutige (nördliche) Niederösterreich verheerende Folgen hatte, das wiederholt von Einfällen der Hussiten heimgesucht wurde<ref>vgl. [http://www.waldviertel-bilder.at/Hussiten.htm Hussiten], Waldviertel-Bilder.AT, eingesehen am 1. Jänner 2017</ref><ref>vgl. Karl-Friedrich Krieger: ''Die Habsburger im Mittelalter'', 2004, S 161</ref>, so zum Beispiel 1428 oder 1431. Verhandlungen mit anderen Reichsfürsten zur Lösung des "Hussitenproblems" sind mehrmals für die Stadt Wien belegt, wo sein Schwiegervater einige Reichstage abhielt.<ref name ="czeike"/> Als Folge der Hussitenkriege vereinbarte Albrecht 1431 mit den Landständen des Herzogtums Österreich eine neue Wehrordnung, die für das ganze Herzogtum gültig war.<ref>vgl. Alois Ruhri: ''Kriegswesen, Rüstung und Waffen im Spätmittelalter''. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): ''Die Steiermark im Spätmittelalter'' (= ''Geschichte der Steiermark''. Bd. 4). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20645-03, S. 131</ref>


== Die letzten Lebensjahre ==
== Die letzten Lebensjahre, Tod und Nachleben==
Nach dem Tod seines Schwiegervaters konnte Albrecht in allen dessen Reichen seine Nachfolge durchsetzen und wurde auch von den [[w:Kurfürst|Kurfürsten]] zum römisch-deutschen König gewählt. Er starb jedoch nicht einmal zwei Jahre später während eines Feldzuges an einer Krankheit. Auf Wunsch seiner Witwe Elisabeth wurde er nach seinem Tod in der Gruft der ungarischen Könige in Stuhlweißenburg beigesetzt<ref name ="czeike"/>, die später von den Osmanen zerstört wurde. Es scheint, dass er bei seinen Zeitgenossen hoch angesehen war.<ref>vgl. Franz Theuer: ''Der Raub der Stephanskrone'', 1994, S. 532. Dem widerspricht allerdings Paul-Joachim Heinig: ''Albrecht II. (1438-1439)'', 2003, S. 493f., der die gewöhnlich als Beleg dafür angeführten zeitgenössischen Aussagen im Zusammenhang mit Albrechts Tod auf zu dieser Zeit übliche Beileid-Bekundungen reduziert. Der Umstand, dass es Albrecht immerhin sehr rasch gelang, als Nachfolger seines Schwiegervaters in alle Positionen zu gelangen, die dieser gehabt hatte, dies selbst im Königreich Böhmen, ist allerdings doch eher eine Bestätigung dafür, dass seine Zeitgenossen viel von ihm gehalten haben dürften.</ref> Durch seinen unerwarteten Tod wurde er zum Typus des "Hoffnungsträgers", der nicht zum Handeln gekommen ist und sich daher als Projektionsfläche für jene Wunschvorstellungen anbot, welche die Zeitgenossen ujnd auch spätere Generationen gerne verwirklicht gesehen hätten.<ref name ="theuer532"/>
Nach dem Tod seines Schwiegervaters konnte Albrecht in allen dessen Reichen seine Nachfolge durchsetzen und wurde auch von den [[w:Kurfürst|Kurfürsten]] zum römisch-deutschen König gewählt. Er starb jedoch nicht einmal zwei Jahre später während eines Feldzuges an einer Krankheit. Auf Wunsch seiner Witwe Elisabeth wurde er nach seinem Tod in der Gruft der ungarischen Könige in Stuhlweißenburg beigesetzt.<ref name ="czeike"/> Da diese später von den Osmanen zerstört wurde, sind seine Überreste verschollen.


Im Herzogtum Österreich wurde sein postum geborener Sohn Ladislaus offiziell sein Nachfolger. Dessen Nachfolge in den Königreichen Böhmen und Ungarn konnte erst in den folgenden Jahren durchgesetzt werden. Albrechts Nachfolger als römisch-deutscher König wurde [[Friedrich III. (HRR)|Herzog Friedrich V. von Österreich]], ein Verwandter von ihm aus der [[Habsburger|Leopoldinischen Linie der Herzöge von Österreich (Habsburger)]].
In der Sekundärliteratur wurde bis ca. Ende des 20. Jahrhunderts davon ausgegangen, dass Albrecht bei seinen Zeitgenossen hoch angesehen war.<ref>vgl. Franz Theuer: ''Der Raub der Stephanskrone'', 1994, S. 532.</ref> Dem widerspricht allerdings der Historiker [[w:Paul-Joachim Heinig|w:Paul-Joachim Heinig]], der die gewöhnlich als Beleg für das Ansehen von Albrecht angeführten zeitgenössischen Aussagen im Zusammenhang mit Albrechts Tod auf zu dieser Zeit übliche Beileid-Bekundungen reduziert.<ref>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Albrecht II. (1438-1439)'', 2003, S. 493f.</ref> Der Umstand, dass es Albrecht immerhin sehr rasch gelang, als Nachfolger seines Schwiegervaters in alle Positionen zu gelangen, die dieser gehabt hatte, dies selbst im Königreich Böhmen, wo er wegen seiner Rolle in den Hussitenkriegen durchaus umstritten war, ist allerdings doch eher eine Bestätigung dafür, dass seine Zeitgenossen viel von ihm gehalten haben dürften. Durch Albrechts unerwarteten Tod wurde er zum Typus des "Hoffnungsträgers", der nicht zum Handeln gekommen ist und sich daher als Projektionsfläche für jene Wunschvorstellungen anbot, welche die Zeitgenossen ujnd auch spätere Generationen gerne verwirklicht gesehen hätten.<ref name ="theuer532"/>
 
Im Herzogtum Österreich wurde sein postum geborener Sohn Ladislaus offiziell sein Nachfolger und als solcher offensichtlich ohne Schwierigkeiten akzeptiert. Die Nachfolge in den Königreichen Böhmen und Ungarn konnte dagegen erst in den Folgejahren durchgesetzt werden. Albrechts Nachfolger als römisch-deutscher König wurde [[Friedrich III. (HRR)|Herzog Friedrich V. von Österreich]], ein Verwandter von ihm aus der [[Habsburger|Leopoldinischen Linie der Herzöge von Österreich (Habsburger)]].


== Präsentation ==
== Präsentation ==
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