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Im 16. Jahrhundert setzte sich das Gesellenwandern allgemein durch, und es war seit dieser Zeit eine Vorbedingung für die Zulassung zur Meisterschaft. Die Meistersöhne hatten dabei wohl überall Vergünstigungen bei der Festsetzung der Zahl der verlangten Wanderjahre. Der Wanderzwang hat die Gesellen weit durch die Länder des alten Österreichs und des Heiligen römischen Reichs gebracht. Die Wanderzeit war eine Möglichkeit zur Erlangung größerer Fähigkeiten im Beruf, und der Geselle konnte seine engere Heimat verlassen und so die Sitten und Gebräuche anderer Völker kennenlernen.<ref>Johanna M. Nemeth, ''Entwicklung der Zunft der Bau- und Maurermeister in Wien von 1683-1800''. Philosoph. Dissertation UNI-Wien 1982.</ref> | Im 16. Jahrhundert setzte sich das Gesellenwandern allgemein durch, und es war seit dieser Zeit eine Vorbedingung für die Zulassung zur Meisterschaft. Die Meistersöhne hatten dabei wohl überall Vergünstigungen bei der Festsetzung der Zahl der verlangten Wanderjahre. Der Wanderzwang hat die Gesellen weit durch die Länder des alten Österreichs und des Heiligen römischen Reichs gebracht. Die Wanderzeit war eine Möglichkeit zur Erlangung größerer Fähigkeiten im Beruf, und der Geselle konnte seine engere Heimat verlassen und so die Sitten und Gebräuche anderer Völker kennenlernen.<ref>Johanna M. Nemeth, ''Entwicklung der Zunft der Bau- und Maurermeister in Wien von 1683-1800''. Philosoph. Dissertation UNI-Wien 1982.</ref> | ||
Es war natürlich kein Wanderzwang denkbar, ohne dem Reisenden ein Obdach anzubieten. | Es war natürlich kein Wanderzwang denkbar, ohne dem Reisenden ein Obdach anzubieten. Bei den Steinmetzen und Maurern hier in Kaisersteinbruch, war die Stätte der Unterkunft für wandernde Gesellen: die Herberge. Die Bezeichnung Herberge taucht in den Schriften mehrmals auf, wird nicht näher beschrieben, wohl ist der herrschaftliche Gasthof gemeint. Jeder neu einwandernde Geselle hatte dabei eine Prüfung zu bestehen. Um den Berechtigten zu erkennen, entwickelten sich ganz bestimmte Formeln des Handwerksgrußes, die Zunftgeheimnis waren, das Zeremoniell sollte dem fremden Handwerker als Legitimation dienen. | ||
Die Bezeichnung Herberge taucht in den Schriften mehrmals auf, wird nicht näher beschrieben, wohl ist der herrschaftliche Gasthof gemeint. Jeder neu einwandernde Geselle hatte dabei eine Prüfung zu bestehen. Um den Berechtigten zu erkennen, entwickelten sich ganz bestimmte Formeln des Handwerksgrußes, die Zunftgeheimnis waren, das Zeremoniell sollte dem fremden Handwerker als Legitimation dienen. | |||
== Herrschaftlicher Gasthof == | == Herrschaftlicher Gasthof == |