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Graf Hugo (XVII.) von Montfort-Tettnang-Bregenzhatte drei natürliche Kinder: Christoph, Daniel und Marina, die 1532 von [[Karl V. (HRR)|Kaiser Karl V.]] († 1558) in den Adelsstand mit dem Prädikat "von Flugberg" erhoben wurden.<ref name ="Burmeister26">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 26</ref> | Graf Hugo (XVII.) von Montfort-Tettnang-Bregenzhatte drei natürliche Kinder: Christoph, Daniel und Marina, die 1532 von [[Karl V. (HRR)|Kaiser Karl V.]] († 1558) in den Adelsstand mit dem Prädikat "von Flugberg" erhoben wurden.<ref name ="Burmeister26">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 26</ref> | ||
== | == Anfänge == | ||
Graf Hugo (XVII.) von Montfort-Tettnang-Bregenz verbrachte einen Teil seiner Jugend in [[Bregenz]]. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er 1483 die Vormundschaft über seine vier jüngeren Brüder.<ref name ="Burmeister288">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 288</ref> Am 7. Jänner 1484 nahm er als Mitglied der "Gesellschaft im Falken und Fisch von Schwaben" an einem Turnier in [[w:Stuttgart|Stuttgart]] teil.<ref name ="Burmeister71">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 71</ref> Am 23. September 1494 trat er auf einem Turnier zu [[w:Mecheln|Mecheln]] gegen Christoph [[w:Schenken von Limpurg|Schenk von Limpurg]] an. Am 8. August 1498 gründete er mit dem Vogt der zu dieser Zeit bereits habsburgischen Hälfte der Grafschaft Bregenz, dem Abt von Mehrerau und anderen die Bregenzer Armbrust- und Schützenbruderschaft.<ref name ="Burmeister289">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 289</ref> 1488 trat Hugo (XVII.) der von [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] († 1493) erneuerten [[w:Sankt Jörgenschild|Gesellschaft des St. Georgenschildes]] bei.<ref name ="Burmeister291"/> | Graf Hugo (XVII.) von Montfort-Tettnang-Bregenz verbrachte einen Teil seiner Jugend in [[Bregenz]]. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er 1483 die Vormundschaft über seine vier jüngeren Brüder.<ref name ="Burmeister288">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 288</ref> Am 7. Jänner 1484 nahm er als Mitglied der "Gesellschaft im Falken und Fisch von Schwaben" an einem Turnier in [[w:Stuttgart|Stuttgart]] teil.<ref name ="Burmeister71">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 71</ref> Am 23. September 1494 trat er auf einem Turnier zu [[w:Mecheln|Mecheln]] gegen Christoph [[w:Schenken von Limpurg|Schenk von Limpurg]] an. Am 8. August 1498 gründete er mit dem Vogt der zu dieser Zeit bereits habsburgischen Hälfte der Grafschaft Bregenz, dem Abt von Mehrerau und anderen die Bregenzer Armbrust- und Schützenbruderschaft.<ref name ="Burmeister289">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 289</ref> 1488 trat Hugo (XVII.) der von [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] († 1493) erneuerten [[w:Sankt Jörgenschild|Gesellschaft des St. Georgenschildes]] bei.<ref name ="Burmeister291"/> | ||
== Herr von Bregenz (1515-1523) == | |||
Am 22. Oktober 1515 schlossen Hugo (XVII.) und sein Bruder Georg (III.) zu [[w:Ravensburg|Ravensburg]] einen Vertrag, in dem sie ihre in den heutigen Bundesländern Steiermark und Vorarlberg gelegenen Besitzungen teilten. Graf Georg (III.) erhielt die "innerösterreichischen" Besitzungen, Graf Hugo (XVII.) den noch bei der Familie verbliebenen Teil der Grafschaft Bregenz.<ref name ="Burmeister26"/> Obwohl der Montforter Verwandtschaft für die Montforter Hälfte der Grafschaft Bregenz ein Vorverkaufsrecht zugesichert wurde, erlaubte der Vertrag Hugo (XVII.) seine Herrschaft dort weitgehend selbständig zu gestalten. Einige Bestimmungen, die das Vorverkaufsrecht betrafen, lassen vermuten, dass bereits damals mit einem Verkauf an die [[Habsburger]] gerechnet wurde.<ref name ="Burmeister294">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 294</ref> | Am 22. Oktober 1515 schlossen Hugo (XVII.) und sein Bruder Georg (III.) zu [[w:Ravensburg|Ravensburg]] einen Vertrag, in dem sie ihre in den heutigen Bundesländern Steiermark und Vorarlberg gelegenen Besitzungen teilten. Graf Georg (III.) erhielt die "innerösterreichischen" Besitzungen, Graf Hugo (XVII.) den noch bei der Familie verbliebenen Teil der Grafschaft Bregenz.<ref name ="Burmeister26"/> Obwohl der Montforter Verwandtschaft für die Montforter Hälfte der Grafschaft Bregenz ein Vorverkaufsrecht zugesichert wurde, erlaubte der Vertrag Hugo (XVII.) seine Herrschaft dort weitgehend selbständig zu gestalten. Einige Bestimmungen, die das Vorverkaufsrecht betrafen, lassen vermuten, dass bereits damals mit einem Verkauf an die [[Habsburger]] gerechnet wurde.<ref name ="Burmeister294">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 294</ref> | ||
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Beim Verkauf ließ sich Hugo (XVII.) eine Reihe von Vorrechten einräumen. So verblieb er zunächst im Besitz seiner Eigenleute und sicherte sich die Herrschaft über bestimmte Lehen, die erst später an die Habsburger fallen sollten. Außerdem wurde ihm gegen die Vogtei der Grafschaft [[Feldkirch]] mit einem Jahrgeld, einer jährlichen Ehrengabe und einer weiteren Vergünstigung auf Lebenszeit zugesagt. Ein Teil des Kaufpreises wurde sofort ausgezahlt, teils in Gold, teils in Münzen. Für die Restsumme wurden Hugo jährliche Einnahmen auf das Pfannhaus in [[Hall in Tirol|Hall]] verschrieben. Allerdings hatte Hugo, der ständig hingehalten wurde, noch viele Jahre um die Auszahlung der noch offenen Summen zu kämpfen. Es spricht einiges dafür, dass er den vollen Kaufpreis nie erhalten hat.<ref name ="Burmeister296">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 296</ref> | Beim Verkauf ließ sich Hugo (XVII.) eine Reihe von Vorrechten einräumen. So verblieb er zunächst im Besitz seiner Eigenleute und sicherte sich die Herrschaft über bestimmte Lehen, die erst später an die Habsburger fallen sollten. Außerdem wurde ihm gegen die Vogtei der Grafschaft [[Feldkirch]] mit einem Jahrgeld, einer jährlichen Ehrengabe und einer weiteren Vergünstigung auf Lebenszeit zugesagt. Ein Teil des Kaufpreises wurde sofort ausgezahlt, teils in Gold, teils in Münzen. Für die Restsumme wurden Hugo jährliche Einnahmen auf das Pfannhaus in [[Hall in Tirol|Hall]] verschrieben. Allerdings hatte Hugo, der ständig hingehalten wurde, noch viele Jahre um die Auszahlung der noch offenen Summen zu kämpfen. Es spricht einiges dafür, dass er den vollen Kaufpreis nie erhalten hat.<ref name ="Burmeister296">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 296</ref> | ||
== Nach 1423 == | |||
Graf Hugo (XVII.) war seit 1516 Pfleger<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.</ref> des bayerischen Amtes [[w:Höchstädt an der Donau|Höchstädt]]. Er behielt dieses Amt auch nach 1523 und übte es bis zu seinem Tod aus.<ref name ="Burmeister299">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 299</ref> Obwohl er 1523 vorübergehend auf die Schattenburg bei Feldkirch übersiedelte und dort der Feldkirchner Bürgerschaft nach ihrer Huldigung an ihn als Vogt am 17. Oktober 1523 ihre Privilegien bestätigte, zog er sich wenig später endgültig nach Höchstädt zurück, wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 26 und S. 297f.</ref> Nach längeren Verhandlungen trat er im August 1531 schließlich von der Vogtei zurück, behielt aber sein jährliches Gnadgeld und am 4. August 1531 von [[Ferdinand I. (HRR)|König Ferdinand I.]] († 1564) "in den besonderen Schutz und Schirm des Hauses Österreich (Habsburg) aufgenommen", wodurch es allen Amtspersonen verboten war, ihn wegen seiner Tätigkeit als Vogt von Feldkirch in die Verantwortung zu nehmen.<ref name ="Burmeister298">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 298</ref> Beigesetzt wurde er in der Pfarrkirche in Höchstädt.<ref name ="Burmeister26"/> | Graf Hugo (XVII.) war seit 1516 Pfleger<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.</ref> des bayerischen Amtes [[w:Höchstädt an der Donau|Höchstädt]]. Er behielt dieses Amt auch nach 1523 und übte es bis zu seinem Tod aus.<ref name ="Burmeister299">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 299</ref> Obwohl er 1523 vorübergehend auf die Schattenburg bei Feldkirch übersiedelte und dort der Feldkirchner Bürgerschaft nach ihrer Huldigung an ihn als Vogt am 17. Oktober 1523 ihre Privilegien bestätigte, zog er sich wenig später endgültig nach Höchstädt zurück, wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 26 und S. 297f.</ref> Nach längeren Verhandlungen trat er im August 1531 schließlich von der Vogtei zurück, behielt aber sein jährliches Gnadgeld und am 4. August 1531 von [[Ferdinand I. (HRR)|König Ferdinand I.]] († 1564) "in den besonderen Schutz und Schirm des Hauses Österreich (Habsburg) aufgenommen", wodurch es allen Amtspersonen verboten war, ihn wegen seiner Tätigkeit als Vogt von Feldkirch in die Verantwortung zu nehmen.<ref name ="Burmeister298">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 298</ref> Beigesetzt wurde er in der Pfarrkirche in Höchstädt.<ref name ="Burmeister26"/> | ||
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