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Am 22. Oktober 1515 schlossen Hugo (XVII.) und sein Bruder Georg (III.) zu [[w:Ravensburg|Ravensburg]] einen Vertrag, in dem sie ihre in den heutigen Bundesländern Steiermark und Vorarlberg gelegenen Besitzungen teilten. Graf Georg (III.) erhielt die "innerösterreichischen" Besitzungen, Graf Hugo (XVII.) den noch bei der Familie verbliebenen Teil der Grafschaft Bregenz.<ref name ="Burmeister26"/> Obwohl der Montforter Verwandtschaft für die Montforter Hälfte der Grafschaft Bregenz ein Vorverkaufsrecht zugesichert wurde, erlaubte der Vertrag Hugo (XVII.) seine Herrschaft dort weitgehend selbständig zu gestalten. Einige Bestimmungen, die das Vorverkaufsrecht betrafen, lassen vermuten, dass bereits damals mit einem Verkauf an die [[Habsburger]] gerechnet wurde.<ref name ="Burmeister294">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 294</ref> | Am 22. Oktober 1515 schlossen Hugo (XVII.) und sein Bruder Georg (III.) zu [[w:Ravensburg|Ravensburg]] einen Vertrag, in dem sie ihre in den heutigen Bundesländern Steiermark und Vorarlberg gelegenen Besitzungen teilten. Graf Georg (III.) erhielt die "innerösterreichischen" Besitzungen, Graf Hugo (XVII.) den noch bei der Familie verbliebenen Teil der Grafschaft Bregenz.<ref name ="Burmeister26"/> Obwohl der Montforter Verwandtschaft für die Montforter Hälfte der Grafschaft Bregenz ein Vorverkaufsrecht zugesichert wurde, erlaubte der Vertrag Hugo (XVII.) seine Herrschaft dort weitgehend selbständig zu gestalten. Einige Bestimmungen, die das Vorverkaufsrecht betrafen, lassen vermuten, dass bereits damals mit einem Verkauf an die [[Habsburger]] gerechnet wurde.<ref name ="Burmeister294">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 294</ref> | ||
Hugos alleinige Herrschaft über die halbe Grafschaft Bregenz dauerte von 1515-1523. Am 18. Jänner 1518 gestand er als Herr von Bregenz seiner Bregenzer Bürgerschaft einen Freiheitsbrief nach dem Vorbild des Feldkircher Freiheitsbriefes aus dem Jahr 1376 zu und genehmigte außerdem eine Stadterweiterung. Am 20. Jänner 1518 bestätigte er dem damals noch bei Bregenz gelegenen Kloster Mehrerau alle Rechte, die dieses von seinen Vorfahren erhalten hatte.<ref name ="Burmeister295">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 295</ref>1523 verkaufte er schließlich seine Hälfte der Grafschaft an die [[Habsburger]], womit die Herrschaft der Montforter über Bregenz endgültig zu Ende war.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 26 und S. 295</ref> | Hugos alleinige Herrschaft über die halbe Grafschaft Bregenz dauerte von 1515-1523. Am 18. Jänner 1518 gestand er als Herr von Bregenz seiner Bregenzer Bürgerschaft einen Freiheitsbrief nach dem Vorbild des Feldkircher Freiheitsbriefes aus dem Jahr 1376 zu und genehmigte außerdem eine Stadterweiterung. Am 20. Jänner 1518 bestätigte er dem damals noch bei Bregenz gelegenen Kloster Mehrerau alle Rechte, die dieses von seinen Vorfahren erhalten hatte.<ref name ="Burmeister295">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 295</ref> Dieses Kloster, das damals schon ziemlich verfallen war, förderte er auch noch entscheidend, nachdem er sich endgültig nach Hochstädt zurückgezogen hatte.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 301f.</ref> 1523 verkaufte er schließlich seine Hälfte der Grafschaft an die [[Habsburger]], womit die Herrschaft der Montforter über Bregenz endgültig zu Ende war.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 26 und S. 295</ref> | ||
Beim Verkauf ließ sich Hugo (XVII.) eine Reihe von Vorrechten einräumen. So verblieb er zunächst im Besitz seiner Eigenleute und sicherte sich die Herrschaft über bestimmte Lehen, die erst später an die Habsburger fallen sollten. Außerdem wurde ihm gegen die Vogtei der Grafschaft [[Feldkirch]] mit einem Jahrgeld, einer jährlichen Ehrengabe und einer weiteren Vergünstigung auf Lebenszeit zugesagt. Ein Teil des Kaufpreises wurde sofort ausgezahlt, teils in Gold, teils in Münzen. Für die Restsumme wurden Hugo jährliche Einnahmen auf das Pfannhaus in [[Hall in Tirol|Hall]] verschrieben. Allerdings hatte Hugo, der ständig hingehalten wurde, noch viele Jahre um die Auszahlung der noch offenen Summen zu kämpfen. Es spricht einiges dafür, dass er den vollen Kaufpreis nie erhalten hat.<ref name ="Burmeister296">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 296</ref> | Beim Verkauf ließ sich Hugo (XVII.) eine Reihe von Vorrechten einräumen. So verblieb er zunächst im Besitz seiner Eigenleute und sicherte sich die Herrschaft über bestimmte Lehen, die erst später an die Habsburger fallen sollten. Außerdem wurde ihm gegen die Vogtei der Grafschaft [[Feldkirch]] mit einem Jahrgeld, einer jährlichen Ehrengabe und einer weiteren Vergünstigung auf Lebenszeit zugesagt. Ein Teil des Kaufpreises wurde sofort ausgezahlt, teils in Gold, teils in Münzen. Für die Restsumme wurden Hugo jährliche Einnahmen auf das Pfannhaus in [[Hall in Tirol|Hall]] verschrieben. Allerdings hatte Hugo, der ständig hingehalten wurde, noch viele Jahre um die Auszahlung der noch offenen Summen zu kämpfen. Es spricht einiges dafür, dass er den vollen Kaufpreis nie erhalten hat.<ref name ="Burmeister296">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 296</ref> |
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