Hinterbrühl: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach dem Bau einer gemauerten Kapelle 1735 wurde auch beschlossen, einen Gottesacker anzulegen.<ref>{{Literatur|Autor=Walter Gleckner|Titel=Hinterbrühler Geschichten|Auflage=3.|Ort=Hinterbrühl|Jahr=2021|Monat=Juli|Seiten=68}}</ref> Dieser Friedhof befand sich, wie zu der Zeit üblich, nahe der Pfarrkirche, die „…zwischen dem Todtenacker und der kleinen Schule, steht.“<ref>{{Internetquelle|url=https://archive.org/details/darstellungdese16schwgoog/page/133/mode/2up|titel=Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten, C., C., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearb., und nach den bestehenden vier Kreisvierteln gereihet|zugriff=2023-11-01}}</ref>
Nach dem Bau einer gemauerten Kapelle 1735 wurde auch beschlossen, einen Gottesacker anzulegen.<ref>{{Literatur|Autor=Walter Gleckner|Titel=Hinterbrühler Geschichten|Auflage=3.|Ort=Hinterbrühl|Jahr=2021|Monat=Juli|Seiten=68}}</ref> Dieser Friedhof befand sich, wie zu der Zeit üblich, nahe der Pfarrkirche, die „…zwischen dem Todtenacker und der kleinen Schule, steht.“<ref>{{Internetquelle|url=https://archive.org/details/darstellungdese16schwgoog/page/133/mode/2up|titel=Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten, C., C., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearb., und nach den bestehenden vier Kreisvierteln gereihet|zugriff=2023-11-01}}</ref>


Auf diesem Friedhof, der auch für die Vorderbrühl, für [[Weissenbach bei Mödling|Weissenbach]] und die Katastralgemeinde Anningerforst gedacht war, wurde 1802 ein Kreuz aufgestellt und 1804 eine Totenkammer gebaut. Jedoch 1839 schon war das Areal zu klein: es mussten in diesem Jahr 63 Personen beerdigt werden und man war genötigt, die Leichen übereinander zu häufen oder nebeneinander zu legen. Die letzte Beisetzung erfolgte schließlich am 14.09.1840; bis dahin sind 1.516 Leichen, davon 1.000 Kinder dort begraben worden.<ref>{{Literatur|Autor=Walter Gleckner|Titel=Hinterbrühler Geschichten|Auflage=3.|Ort=Hinterbrühl|Jahr=2021|Monat=Juli|Seiten=68}}</ref>
Auf diesem Friedhof, der auch für die Vorderbrühl, für Weissenbach und die Katastralgemeinde Anningerforst gedacht war, wurde 1802 ein Kreuz aufgestellt und 1804 eine Totenkammer gebaut. Jedoch 1839 schon war das Areal zu klein: es mussten in diesem Jahr 63 Personen beerdigt werden und man war genötigt, die Leichen übereinander zu häufen oder nebeneinander zu legen. Die letzte Beisetzung erfolgte schließlich am 14.09.1840; bis dahin sind 1.516 Leichen, davon 1.000 Kinder dort begraben worden.<ref>{{Literatur|Autor=Walter Gleckner|Titel=Hinterbrühler Geschichten|Auflage=3.|Ort=Hinterbrühl|Jahr=2021|Monat=Juli|Seiten=68}}</ref>
[[Datei:Höldrichskreuz.jpg|alternativtext=Das Höldrichskreuz auf dem Friedhof Hinterbrühl|mini|Das Höldrichskreuz]]
[[Datei:Höldrichskreuz.jpg|alternativtext=Das Höldrichskreuz auf dem Friedhof Hinterbrühl|mini|Das Höldrichskreuz]]
[[Datei:Gedenkstein für Gefallene.jpg|alternativtext=Gedenkstein für Gefallene auf dem ehemaligen Friedhof Hinterbrühl.|mini|Gedenkstein für Gefallene]]
[[Datei:Gedenkstein für Gefallene.jpg|alternativtext=Gedenkstein für Gefallene auf dem ehemaligen Friedhof Hinterbrühl.|mini|Gedenkstein für Gefallene]]
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Für den neuen Friedhof wurde ein Grundstück am Steinbachgraben erworben, um dort zunächst einen Notfriedhof einzurichten<ref>Gleckner, Walter: Hinterbrühler Geschichten. Informationen, Raritäen & Kuriositäten, Hinterbrühl, 2021, S. 69.</ref>. Dieses Grundstück, gelegen zwischen Rudolf-Schmidt-Weg und Eichbergstraße, befindet sich westlich oberhalb der Ortschaft, nahe dem [[Weißes Kreuz (Hinterbrühl)|Weißen Kreuz]]. Am 22.09.1840 wurde als erster Leichnam dort ein Findelkind bestattet.<ref>{{Internetquelle|url=https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/hinterbruehl/03-02/?pg=28|titel=Matricula|zugriff=01.11.2023}}</ref>
Für den neuen Friedhof wurde ein Grundstück am Steinbachgraben erworben, um dort zunächst einen Notfriedhof einzurichten<ref>Gleckner, Walter: Hinterbrühler Geschichten. Informationen, Raritäen & Kuriositäten, Hinterbrühl, 2021, S. 69.</ref>. Dieses Grundstück, gelegen zwischen Rudolf-Schmidt-Weg und Eichbergstraße, befindet sich westlich oberhalb der Ortschaft, nahe dem [[Weißes Kreuz (Hinterbrühl)|Weißen Kreuz]]. Am 22.09.1840 wurde als erster Leichnam dort ein Findelkind bestattet.<ref>{{Internetquelle|url=https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/hinterbruehl/03-02/?pg=28|titel=Matricula|zugriff=01.11.2023}}</ref>
[[Datei:Gruft Familie Rückershäuser.jpg|alternativtext=Gruft der Familie Rückeshäuser auf dem Friedhof Hinterbrühl|mini|Gruft Familie Rückeshäuser]]
[[Datei:Gruft Familie Rückershäuser.jpg|alternativtext=Gruft der Familie Rückeshäuser auf dem Friedhof Hinterbrühl|mini|Gruft Familie Rückeshäuser]]
Nach Beschwerden, vor allem aus der Vorderbrühl, über die entlegene Lage dieses Friedhofs wurde schließlich von einer kreisamtlichen Kommission festgestellt, dass „mangels eines anderen Grundstückes dieses unabänderlich als Friedhof“<ref>Gleckner, Walter: Hinterbrühler Geschichten. Informationen, Raritäen & Kuriositäten, Hinterbrühl, 2021, S. 68.</ref> erklärt wurde. Nachdem zunächst das alte Friedhofskreuz verwendet wurde, spendete 1842 der k. k. Architekt Kornhäusel eine neues: Der Wiener Maler Anton Bauhofer bemalte dieses Kruzifix aus Blech.<ref>Gleckner, Walter: Hinterbrühler Geschichten. Informationen, Raritäen & Kuriositäten, Hinterbrühl, 2021, S. 68.</ref> 1862 wurde der Friedhof gegen Süden erweitert, 1877 gegen Westen und es wurde eine Mauer errichtet, es fehlte aber immer noch eine Kapelle, für die die Gemeinde allerdings keine Mittel hatte. Der spätere Bürgermeister und Baumeister Heinrich Rückeshäuser baute schließlich gegen Überlassung des Platzes auf seine Kosten eine Familiengruft mit einer Kapelle.<ref>Gleckner, Walter: Hinterbrühler Geschichten. Informationen, Raritäen & Kuriositäten, Hinterbrühl, 2021, S. 69.</ref>
Nach Beschwerden, vor allem aus der Vorderbrühl, über die entlegene Lage dieses Friedhofs wurde schließlich von einer kreisamtlichen Kommission festgestellt, dass „mangels eines anderen Grundstückes dieses unabänderlich als Friedhof“<ref>Gleckner, Walter: Hinterbrühler Geschichten. Informationen, Raritäen & Kuriositäten, Hinterbrühl, 2021, S. 68.</ref> erklärt wurde. Nachdem zunächst das alte Friedhofskreuz verwendet wurde, spendete 1842 der k. k. Architekt [[w:Joseph Kornhäusel|Kornhäusel]] eine neues: Der Wiener Maler Anton Bauhofer bemalte dieses Kruzifix aus Blech.<ref>Gleckner, Walter: Hinterbrühler Geschichten. Informationen, Raritäen & Kuriositäten, Hinterbrühl, 2021, S. 68.</ref> 1862 wurde der Friedhof gegen Süden erweitert, 1877 gegen Westen und es wurde eine Mauer errichtet, es fehlte aber immer noch eine Kapelle, für die die Gemeinde allerdings keine Mittel hatte. Der spätere Bürgermeister und Baumeister Heinrich Rückeshäuser baute schließlich gegen Überlassung des Platzes auf seine Kosten eine Familiengruft mit einer Kapelle.<ref>Gleckner, Walter: Hinterbrühler Geschichten. Informationen, Raritäen & Kuriositäten, Hinterbrühl, 2021, S. 69.</ref>


1893 und 1934 fanden weitere Erweiterungen statt, 1945 wurde jeweils eine Grabstätte für russische Soldaten und eine für deutsche Soldaten angelegt.<ref>Gleckner, Walter: Hinterbrühler Geschichten. Informationen, Raritäen & Kuriositäten, Hinterbrühl, 2021, S. 69.</ref>  
1893 und 1934 fanden weitere Erweiterungen statt, 1945 wurde jeweils eine Grabstätte für russische Soldaten und eine für deutsche Soldaten angelegt.<ref>Gleckner, Walter: Hinterbrühler Geschichten. Informationen, Raritäen & Kuriositäten, Hinterbrühl, 2021, S. 69.</ref>  

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