Chronologische Entwicklung der Flüchtlingskrise in Südösterreich im Oktober 2015: Unterschied zwischen den Versionen

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=== 21. Oktober: Mehr als 1000 Flüchtlinge durchbrechen Grenzsperre, 350.000 neue Flüchtlinge in Syrien? ===
=== 21. Oktober: Mehr als 1000 Flüchtlinge durchbrechen Grenzsperre, 350.000 neue Flüchtlinge in Syrien? ===
Am Vormittag kamen etwa 2000 Personen bei Spielfeld über die Grenze, wovon um die Mittagszeit  etwa 1500 (nach anderen Quellen bis zu 3000) die Absperrungen am Grenzübergang durchbrachen. Die Polizei vermutete, dass unter den Flüchtlinge die falsche Information kursierte, dass es bis Deutschland nur noch wenige Kilometer wären. Teilweise gelang es den Sicherheitskräften die Menschen zur Umkehr zu bewegen und sie zu überzeugen, dass Busse nur direkt vom Grenzübergang weggingen. Trotzdem setzten etwa 1000 zu Fuß ihre Marsch auf der [[w:Grazer Straße|Grazer Straße (B67)]] in Richtung Norden weiter fort. Gegen 14 Uhr passierten sie bei Straß und Vogau entlang der Straße aufgereihte [[w:Pandur (Panzer)|Radpanzer]] des Jägerbataillons 17, das gerade eine Übung durchführte, die aber nicht im Zusammenhang mit dem Assistenzeinsatz stand.<ref>[http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/4848526/Spielfeld_Fluchtlinge-durchbrechen-Absperrung Spielfeld: Flüchtlinge durchbrechen Absperrung], Webseite diepresse.com, abgerufen am 21. Oktober 2015</ref> Ein großes Problem stellt aktuell sowohl das schlechte Wetter der letzten Tage dar. Dadurch sind zahlreiche Flüchtlinge erkrankt.<ref>[http://www.kleinezeitung.at/s/steiermark/4848524/Fluchtlingskrise_Fluchtlingsnot_Die-Kaelte-ist-jetzt-das-Hauptproblem Flüchtlingsnot: Die Kälte ist jetzt das Hauptproblem] in der Kleinen Zeitung vom 21. Oktober 2015 abgerufen am 21. Oktober 2015</ref>  
Am Vormittag kamen etwa 2000 Personen bei Spielfeld über die Grenze, wovon um die Mittagszeit  etwa 1500 (nach anderen Quellen bis zu 3000) die Absperrungen am Grenzübergang durchbrachen. Die Polizei vermutete, dass unter den Flüchtlinge die falsche Information kursierte, dass es bis Deutschland nur noch wenige Kilometer wären. Teilweise gelang es den Sicherheitskräften die Menschen zur Umkehr zu bewegen und sie zu überzeugen, dass Busse nur direkt vom Grenzübergang weggingen. Trotzdem setzten etwa 1000 zu Fuß ihre Marsch auf der [[w:Grazer Straße|Grazer Straße (B67)]] in Richtung Norden weiter fort. Gegen 14 Uhr passierten sie bei Straß und Vogau entlang der Straße aufgereihte [[w:Pandur (Panzer)|Radpanzer]] des Jägerbataillons 17, das gerade eine Übung durchführte, die aber nicht im Zusammenhang mit dem Assistenzeinsatz stand.<ref>[http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/4848526/Spielfeld_Fluchtlinge-durchbrechen-Absperrung Spielfeld: Flüchtlinge durchbrechen Absperrung], Webseite diepresse.com, abgerufen am 21. Oktober 2015</ref> Ein großes Problem stellte aktuell das schlechte Wetter der letzten Tage dar, dadurch waren zahlreiche Flüchtlinge erkrankt.<ref>[http://www.kleinezeitung.at/s/steiermark/4848524/Fluchtlingskrise_Fluchtlingsnot_Die-Kaelte-ist-jetzt-das-Hauptproblem Flüchtlingsnot: Die Kälte ist jetzt das Hauptproblem] in der Kleinen Zeitung vom 21. Oktober 2015 abgerufen am 21. Oktober 2015</ref>  


Angesichts dieser Entwicklung meinte der steirische [[w:Landeshauptmann#.C3.96sterreich|Landeshauptmann]] [[w:Hermann Schützenhofer|Hermann Schützenhofer]] in einem Interview:
Angesichts dieser Entwicklung meinte der steirische [[w:Landeshauptmann#.C3.96sterreich|Landeshauptmann]] [[w:Hermann Schützenhofer|Hermann Schützenhofer]] in einem Interview:
{{Zitat|Das Sichern der Grenzen ist Kernaufgabe des Staates. Als Landeshauptmann der Steiermark kann ich nicht zusehen, dass Tausende Menschen unsere Bemühungen um Ordnung missachten und Absperrungen durchbrechen. Wir haben in den vergangen Wochen und Monaten alles getan, um den auf der Flucht befindlichen Personen die bestmögliche Hilfe zu leisten. Wir sehen jetzt aber, dass die Angelegenheit ein Ausmaß angenommen hat, dem wir nicht mehr Herr sind.|Quelle=Landeshauptmann Hermann Schützenhofer}}  
{{Zitat|Das Sichern der Grenzen ist Kernaufgabe des Staates. Als Landeshauptmann der Steiermark kann ich nicht zusehen, dass Tausende Menschen unsere Bemühungen um Ordnung missachten und Absperrungen durchbrechen. Wir haben in den vergangen Wochen und Monaten alles getan, um den auf der Flucht befindlichen Personen die bestmögliche Hilfe zu leisten. Wir sehen jetzt aber, dass die Angelegenheit ein Ausmaß angenommen hat, dem wir nicht mehr Herr sind.|Quelle=Landeshauptmann Hermann Schützenhofer}}  


Von slowenischer Seite wurde berichtet, dass seit Schließung des ungarischen Grenzzaunes nach Kroatien bereits 21.000 Migraten in das Land geströmt waren. Allein am 20. Oktober kamen 8000 neue Flüchtlinge ins Land, 11.000 befanden sich aktuell auf slowenischem Staatsgebiet. Weiter südlich auf der Westbalkanroute ließ Kroatien um die Mittagszeit 3500 Flüchtlinge schlagartig ins Land, die zuerst stundenlang vor der kroatischen Grenze in Serbien warten mussten. Weitere 6000 Menschen überschritten noch weiter südlich die griechische Grenze zu Mazedonien.<ref name="standard2000024247292">[http://derstandard.at/2000024247292/Rund-1-500-Fluechtlinge-in-Spielfeld-auf-eigene-Faust-losgegangen Rund 1.500 Flüchtlinge in Spielfeld auf eigene Faust losgegangen], Webseite derstandard.at, abgerufen am 21. Oktober 2015</ref>
Von slowenischer Seite wurde berichtet, dass seit Schließung des ungarischen Grenzzaunes nach Kroatien bereits 21.000 Migranten in das Land geströmt waren. Allein am 20. Oktober kamen 8000 neue Flüchtlinge ins Land, 11.000 befanden sich aktuell auf slowenischem Staatsgebiet. Weiter südlich auf der Westbalkanroute ließ Kroatien um die Mittagszeit 3500 Flüchtlinge schlagartig ins Land, die zuerst stundenlang vor der kroatischen Grenze in Serbien warten mussten. Weitere 6000 Menschen überschritten noch weiter südlich die griechische Grenze zu Mazedonien.<ref name="standard2000024247292">[http://derstandard.at/2000024247292/Rund-1-500-Fluechtlinge-in-Spielfeld-auf-eigene-Faust-losgegangen Rund 1.500 Flüchtlinge in Spielfeld auf eigene Faust losgegangen], Webseite derstandard.at, abgerufen am 21. Oktober 2015</ref>


Die Flüchtlingskrise drohte aber noch weiter zu eskalieren, denn durch das Eingreifen der [[w:Russische Streitkräfte|russischen Armee]] in Syrien auf Seiten von [[w:Baschar al-Assad|Baschar al-Assad]] rechneten türkische Zeitungen damit, dass sich relativ bald etwa 350.000 Menschen aus der schwer umkämpften Stadt [[w:Aleppo|Aleppo]] in Richtung türkische Grenze in Bewegung setzen würden, die nur 50 Kilometer vom Kampfgebiet entfernt war.<ref name="standard2000024247292"></ref>
Die Flüchtlingskrise drohte aber noch weiter zu eskalieren, denn durch das Eingreifen der [[w:Russische Streitkräfte|russischen Armee]] in Syrien auf Seiten von [[w:Baschar al-Assad|Baschar al-Assad]] rechneten türkische Zeitungen damit, dass sich relativ bald etwa 350.000 Menschen aus der schwer umkämpften Stadt [[w:Aleppo|Aleppo]] in Richtung türkische Grenze in Bewegung setzen würden, die nur 50 Kilometer vom Kampfgebiet entfernt war.<ref name="standard2000024247292"></ref>
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