Chronologische Entwicklung der Flüchtlingskrise in Südösterreich im Oktober 2015: Unterschied zwischen den Versionen

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In Spielfeld kam es am Abend wieder zu einer angespannten Situation als Slowenien die ''Schleusen öffnete'' und sich bis zu 6000 Menschen am Grenzübergang befanden. Auch Österreich musste daraufhin die Schleusen öffnen, um 3500 Flüchtlinge durchzulassen. Laut Auskunft der Einsatzkräfte war geplant 2000 Personen noch während der Nacht in Transitquartiere zu transportieren, während für die restlichen Migranten ausreichend Plätze im Raum Spielfeld zur Verfügung standen..<ref>[http://www.kleinezeitung.at/s/steiermark/4853101/-Fluchtlingskrise_6000-Menschen-an-Grenze-bei-Spielfeld- 6.000 Menschen an Grenze bei Spielfeld], Webseite www.kleinezeitung.at, abgerufen am 28. Oktober 2015</ref>
In Spielfeld kam es am Abend wieder zu einer angespannten Situation als Slowenien die ''Schleusen öffnete'' und sich bis zu 6000 Menschen am Grenzübergang befanden. Auch Österreich musste daraufhin die Schleusen öffnen, um 3500 Flüchtlinge durchzulassen. Laut Auskunft der Einsatzkräfte war geplant 2000 Personen noch während der Nacht in Transitquartiere zu transportieren, während für die restlichen Migranten ausreichend Plätze im Raum Spielfeld zur Verfügung standen..<ref>[http://www.kleinezeitung.at/s/steiermark/4853101/-Fluchtlingskrise_6000-Menschen-an-Grenze-bei-Spielfeld- 6.000 Menschen an Grenze bei Spielfeld], Webseite www.kleinezeitung.at, abgerufen am 28. Oktober 2015</ref>


=== 29. Oktober: 63.000 Asylanträge seit Beginn des Jahres, mehr als 400 Anzeigen gegen Angela Merkel wegen Hochverrates ===
=== 29. Oktober: 63.000 Asylanträge seit Beginn des Jahres, erster CRC-Einsatz des Bundesheeres ===
Immer wieder tauchten seit Tagen Gerüchte über Ausschreitungen, Diebstähle, Verletzte und sogar Seuchen sowohl im realen Leben als auch in den [[w:Soziales Netzwerk (Internet)|Sozialen Netzwerken]] auf. So hätte es angeblich auch in Spielfeld vor einigen Tagen eine Massenschlägerei gegeben. Diese Gerüchte konnten jedoch zumeist sowohl von den Behörden als auch von Helfern als haltlos aufgeklärt werden.<ref>[http://steiermark.orf.at/news/stories/2739328/ Flüchtlinge: Zwischen Gerüchten und Wahrheit] auf ORF vom 29. Oktober 2015 abgerufen am 29. Oktober 2015</ref>
Immer wieder tauchten seit Tagen Gerüchte über Ausschreitungen, Diebstähle, Verletzte und sogar Seuchen sowohl im realen Leben als auch in den [[w:Soziales Netzwerk (Internet)|Sozialen Netzwerken]] auf. So hätte es angeblich auch in Spielfeld vor einigen Tagen eine Massenschlägerei gegeben. Diese Gerüchte konnten jedoch zumeist sowohl von den Behörden als auch von Helfern als haltlos aufgeklärt werden.<ref>[http://steiermark.orf.at/news/stories/2739328/ Flüchtlinge: Zwischen Gerüchten und Wahrheit] auf ORF vom 29. Oktober 2015 abgerufen am 29. Oktober 2015</ref>


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Das Bundesheer gab bekannt, dass sich an diesem Tag 1.515 Soldaten im Assistenzeinsatz befanden, die sich folgendermaßen verteilten: 180 im Burgenland, 244 in Salzburg, 229 in Kärnten und 808 in der Steiermark. Außerdem waren noch 42 Militärpolizisten und zwölf Heeresangehörige im ''Streitkräftestab'' im Einsatz. Zusätzlich stellte das Heer noch 413 weitere Unterstützungskräfte, darunter 255 Grundwehrdiener, zur Verfügung, welche Flüchtlinge, Materialien und Geräte transportieren, sowie bei der Verpflegung der Flüchtlinge mithalten.<ref name="klz20151029"></ref>   
Das Bundesheer gab bekannt, dass sich an diesem Tag 1.515 Soldaten im Assistenzeinsatz befanden, die sich folgendermaßen verteilten: 180 im Burgenland, 244 in Salzburg, 229 in Kärnten und 808 in der Steiermark. Außerdem waren noch 42 Militärpolizisten und zwölf Heeresangehörige im ''Streitkräftestab'' im Einsatz. Zusätzlich stellte das Heer noch 413 weitere Unterstützungskräfte, darunter 255 Grundwehrdiener, zur Verfügung, welche Flüchtlinge, Materialien und Geräte transportieren, sowie bei der Verpflegung der Flüchtlinge mithalten.<ref name="klz20151029"></ref>   


Ein Polizist wurde am Grenzübergang Spielfeld durch einen Faustschlag ins Gesicht leicht verletzt, als er in ein Handgemenge zwischen Flüchtlingen schlichtend eingreifen wollte. Der Angreifer wurde von der Polizei festgenommen.<ref name="klz20151029"></ref>   
Ein Polizist wurde am Grenzübergang Spielfeld durch einen Faustschlag ins Gesicht leicht verletzt, als er in ein Handgemenge zwischen Flüchtlingen schlichtend eingreifen wollte. Der Angreifer wurde von der Polizei festgenommen.<ref name="klz20151029"></ref> Ein weiterer Zwischenfall am Abend führte zum ersten CRC-Einsatz ([[w:Crowd and Riot Control|Crowd and Riot Control]]) des Heeres auf österreichischem Boden. Nach einem Steinwurf auf einen Polizisten eskalierte kurzfristig die Lage, die sich nach zwei Stunden aber wieder beruhigte.<ref>[http://www.heute.at/news/oesterreich/art23655,1228107 Krawall an der Grenze: Polizist von Stein verletzt!], Webseite www.kleinezeitung.at, abgerufen am 30. Oktober 2015</ref>   


Am Abend gab Innenministerin Johann Mikl-Leitner bekannt, dass die Anzahl der Asylanträge seit Beginn des Jahres auf 63.000 angestiegen war. Allein in den letzten beiden Tagen waren es über 1000. Rund 60.000 Menschen befanden sich als Asylwerber in der Grundversorgung. Seit Anfang September hätten 350.000 Flüchtlinge österreichischen Boden betreten, für etwa 30.000 Menschen wurden seit dem Sommer Unterkunftsplätze geschaffen, in denen sie auf die Entscheidung in ihrem Asylantrag warten konnten. 20.000 weitere würden für den Rest des Jahres noch von den Bundesländern zu schaffen sein. 4.500 Asylwerber blockierten an diesem Tag Notschlafstellen in Transitquartieren, und behinderten dadurch den raschen Abtransport von Flüchtlingen von den steirischen Grenzübergängen Spielfeld und Bad Radkersburg. Insgesamt gab es österreichweit 18.500 Schlafplätze in 52 Transitquartieren, von denen ungefähr ein Viertel wegen des Quartiermangels für Asylwerber zweckentfremdet werden musste.<ref name="klz20151029"></ref>   
Am Abend gab Innenministerin Johann Mikl-Leitner bekannt, dass die Anzahl der Asylanträge seit Beginn des Jahres auf 63.000 angestiegen war. Allein in den letzten beiden Tagen waren es über 1000. Rund 60.000 Menschen befanden sich als Asylwerber in der Grundversorgung. Seit Anfang September hätten 350.000 Flüchtlinge österreichischen Boden betreten, für etwa 30.000 Menschen wurden seit dem Sommer Unterkunftsplätze geschaffen, in denen sie auf die Entscheidung in ihrem Asylantrag warten konnten. 20.000 weitere würden für den Rest des Jahres noch von den Bundesländern zu schaffen sein. 4.500 Asylwerber blockierten an diesem Tag Notschlafstellen in Transitquartieren, und behinderten dadurch den raschen Abtransport von Flüchtlingen von den steirischen Grenzübergängen Spielfeld und Bad Radkersburg. Insgesamt gab es österreichweit 18.500 Schlafplätze in 52 Transitquartieren, von denen ungefähr ein Viertel wegen des Quartiermangels für Asylwerber zweckentfremdet werden musste.<ref name="klz20151029"></ref>   
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