Türkenschanze (Hausenbach)

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die "Türkenschanze" - heute

Die Befestigte Höhensiedlung Türkenschanze, eine auch als vermeintliche Türkenschanze bekannte Wallanlage in Karlstetten, stammt aus der Bronzezeit. Sie befindet sich in einer einsamen Waldgegend und ist heute ein beliebtes Ausflugsziel des Dunkelsteinerwalds. Bisher ist nicht bekannt, wer sie erbauen ließ und warum sie erbaut wurde.

Lage

Die "Türkenschanze" liegt auf dem Areal der Gemeinde Karlstetten. Sie befindet sich nordwestlich des Ortszentrums von Hausenbach (heute Teil der Gemeinde Karlstetten) in einem dichten Wald und ist über eine Forststraße erreichbar, die Heitzing (ebenfalls Teil der Gemeinde Karlstetten) mit Karlstetten (dem namengebenden Ort der Gemeinde Karlstetten) verbindet. Die Anlage befindet sich etwa in der Mitte beider Orte, die Entfernung zu jedem von diesen ca. 2 Kilometer. In der Nähe "Türkenschanze" befindet sich heute die Bildföhrenkapelle, die auch als Kapelle "Mariahilf zur Türkenschanze" bezeichnet wird.[1]

Das Bauwerk

Die "Türkenschanze" ist ein Erdwall von gewaltigen Ausmaßen mit einem vorgelagerten Graben. An der höchsten Stelle ist der Wall ca. 8 Meter hoch. Um von einem Ende der Anlage zum anderen Ende zu kommen, sind gewöhnlich ca. 16 Gehminuten erforderlich. Die Anlage ist bogenförmig angelegt, wird gegen die Enden niedriger und geht zuletzt in das Waldbodengelände über. Kreisrunde, muldenartige Vertiefungen, die sich noch hinter der Wallkrone erkennen lassen, dürften ursprünglich Wohngruben gewesen sein.[1]

Geschichte

Die Ursprünge der "Türkenschanze" sind unbekannt. Ebenso ist bisher nicht bekannt, wer sie errichten ließ und gegen wen sie schützen sollte. Archäologische Untersuchen haben ergeben, dass die Anlage aus der Urnenfelderkultur in der späten Bronzezeit (ca. 1250-800 vor unserer Zeitrechnung) angelegt wurde.[1] Die "Türkenschanze" dürfte somit in der selben Zeit-Epoche entstanden sein, wie die Wallburgen in Gars-Thunau und am Oberleiserberg.[2]

Bei der Entdeckung oder Wiederentdeckung der vermeintlichen "Türkenschanze" wurde irrtümlich angenommen, dass es sich bei ihr um eine sogenannten Türkenschanze, als eine Wallburg zum Schutz vor den Osmanen, handeln würde. Zwar kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Anlage noch zur Zeit der Türkenkriege als Versteck genutzt wurde, doch ist inzwischen geklärt, dass ihre Entstehung damit nichts zu tun hatte.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Anne Liese Cerveny - Wilhelm Cerveny: Der Dunkelsteinerwald, 2010, S. 33
  2. vgl. *Hausenbach, GedaechtnisDesLandes.AT, abgerufen am 23. August 2025