Freiwillige Feuerwehr Kennelbach

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Freiwillige Feuerwehr Kennelbach
Gemeinde Kennelbach
Kennelbach-fire station-Friedrich-Schindlerstrasse-01ASD.jpg
Landesfeuerwehrverband Vorarlberg
Bezirksfeuerwehrkommando: Bregenz
Abschnitt: Vorderland-29
Gründungsdatum: 16. Dezember 1907
Kommandant: Marcel Veron
Mitglieder:
(Jugend/Aktiv/Reserve)
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Fahrzeuge: siehe Fuhrpark
Adresse: Friedrich-Schindler-Straße 14, 6921 Kennelbach, Vorarlberg
Koordinaten: 47° 29′ N, 9° 46′ O
Website: http://www.of-kennelbach.at/
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Die Freiwillige Feuerwehr Kennelbach (FF Kennelbach) ist die einzige Feuerwehr in der Gemeinde Kennelbach in Vorarlberg. Sie gehört dem Vorarlberger Landesfeuerwehrverband an und ist als Freiwillige Feuerwehr organisiert.

Die Feuerwehr heute

Einsatzgebiet

Das Einsatzgebiet überstreckt sich über das komplette Gemeindegebiet von Kennelbach mit rund 3,2 km² mit über 1800 Einwohnern. Bei Bedarf werden auch die Freiwilligen Feuerwehren in den Nachbargemeinden unterstützt.

Gerätehaus

Das Feuerwehrgerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Kennelbach liegt am südlichen Rand des Dorfes in der Nähe der großen Betriebe. Es bietet Platz für Fahrzeuge, Sozialräume, den Schulungsraum und Mannschaftsraum, Werkstätten und Lagerräumlichkeiten sowie Lagermöglichkeiten für die gesamte persönliche Schutzausrüstung der Feuerwehrmitglieder.

Die ehemalige Firma Jenny & Schindler (obere Fabrik) ist im Südosten rund 200 Meter entfernt, ein großes Logistikzentrum der Firma Gebrüder Weiss ist rund 100 Meter im Nordwesten (dort befindet sich auch der ehemalige Bahnhof Kennelbach). Schräg gegenüber ist die Villa Grünau, heute der Sitz der Gemeindeverwaltung. Zur Pfarrkirche Kennelbach / Friedhof Kennelbach bzw. zum Klosterhof sind es im Nordosten rund 400 Meter Luftlinie und die Bregenzer Ache befindet sich im Südsüdwesten rund 80 Meter entfernt.

Nachbarfeuerwehren

FF Bregenz FF Bregenz-Fluh FF Bregenz-Fluh
FF Bregenz-Rieden Nachbargemeinden FF Bregenz-Fluh
FF Wolfurt FF Wolfurt FF Wolfurt

Fuhrpark

Die Feuerwehr Kennelbach verfügt (2025) über vier spezielle Fahrzeuge:

  • Mannschaftstransportfahrzeug (MTF), 8+1, 130 PS, Baujahr 2006
  • Tanklöschfahrzeug (TLF-A), 8+1, 240 PS, Baujahr 1997
  • Löschfahrzeug mit Allradantrieb (LF-A), 8+1, 176 PS, Baujahr 2007
  • ein Löschfahrzeug (LF), 8+1, 85 PS, Baujahr 1978.[1]

Geschichte

1864 wurde in Kennelbach durch das Textilunternehmen Jenny & Schindler eine Fabriksfeuerwehr gegründet. Dies hatte den Umstand darin, dass es immer wieder zu Bränden kam und eine Feuerversicherung damals auch nicht möglich war. Die Statuten der Betriebsfeuerwehr in Kennelbach vom 20. November 1864 bei der Fabrik der Fa. Schindler wurde durch die Statthalterei in Innsbruck am 29. November 1864 genehmigt. Die Feuerwehr wurde als Verein gegründet und erster Vorstand der Betriebsfeuerwehr war der Fabrikbesitzer Georg Louis Schindler selbst, der Stellvertreter der Prokurist Daniel Oswald. Der Zweck war der Schutz der Fabrik und der umliegenden Gebäude. Es gab bereits 156 Gründungsmitglieder. 1885 wurde eine private Hydrantenanlage gebaut, welches aus einem Reservoir mit einem Fassungsvermögen von 171.000 Litern gespeist wurde. Das Wasser für das Reservoir wiederum wurde aus dem bis heute bestehenden Werkskanal der Fa. Jenny & Spindler entnommen. Die Betriebsfeuerwehr wurde auch bei anderen Bränden in Kennelbach eingesetzt.

Als die freiwillige Feuerwehr Kennelbach am 16. Dezember 1907 gegründet wurde, übernahm diese einen Teil der Ausrüstung der Betriebsfeuerwehr von Jenny & Schindler. Dies waren eine Spritze, Schläuche, Leitern und Helme. Erster Kommandant wurde Josef Konrad Sieber, von 1908 bis 1909 war Josef Wölfle und von 1909 bis 1938 Romedius Sieber Kommandant. Der erste Einsatz der neuen Feuerwehr war beim Brand der Lochmühle am 13. Jänner 1908.

1911 wurde eine neue und größere Leiter angeschafft und 1913 ein 20 Meter langes Rutschtuch. Von 1907 bis 1913 stellte die die Fa. Jenny & Schindler einen Raum zur Unterbringung der Gerätschaften der nunmehrigen freiwilligen Feuerwehr Kennelbach kostenlos zur Verfügung. Nachdem dies nicht mehr möglich war, beschloss die Gemeindevertretung am 7. Juli 1913, Kennelbach war 1911 eine eigene Gemeinde geworden, ein eigenes Spritzenhaus mit Schlauchturm zu errichten. Nachdem der Sägereibesitzer Johann Schertler der Gemeinde angeboten hat, das Gebäude der ehemaligen Holzsäge (Friedrich-Schindler-Straße 9) kostenlos für die Gemeinde zu einer „Spritzenhalle“ umzubauen und gegen 100 Kronen jährlich zu verpachten, wurde dieses Angebot angenommen. Dort befand sich die Feuerwehr bis 1938.

Oldtimer-Feuerwehr-Tank- und Mannschaftswagen Mercedes Benz LA 710/32 LAF. Baujahr 1968. Bei der Gemeinde Kennelbach bis 2006 im Einsatz. 1800 Liter Wassertank. Es war dies das erste Tankfahrzeug in der Hofsteigregion. Allradfahrzeug mit 110 PS. Eigengewicht: 5240 kg, maximales Gesamtgewicht: 8000 kg. Sieben Sitzplätze. Aufbau: Steinhauser Rankweil. Am Heck montierte Hochdruck- und Normaldruck-Kreiselpumpe von Metz. Beidseitig Gerätekasten und Leiterngerüst auf dem Dach
Feuerwehrfahrzeug Mercedes Benz 508 DG/24. Baujahr 1978 der Feuerwehr Kennelbach. Riehen-4-Zylindermotor mit 3758 ccm

Während der Zeit des Ersten Weltkrieges bestand kriegsbedingt lediglich ein Mannschaftsstand von drei bis vier Mann. Nach Ende des Ersten Weltkrieges begann die volle Tätigkeit der Feuerwehr 1919 und es wurden auch die ersten Hydranten mit dem neuen Wasserleitungsnetz in Betrieb genommen (1922).

1924 wurde von der Gemeinde eine „Landfahr-Motorspritze“ gekauft, da die bisherige Spritze veraltet war. Mit dieser Motorspritze wurde die Kennelbacher Feuerwehr am 16. Jänner 1925 nach Nonnenhorn im bayrischen Landkreis Lindau gerufen, um dort ein Schiff auszupumpen. Zusammen mit den Motorspritzen der Feuerwehren aus Lindau und Lochau pumpten sie, während der Überfahrt in den Hafen von Bregenz in ein Trockendock, das eindringende Wasser aus.

1927 wurde die ersten Vereinsfahne angeschafft. Fahnenpatin war Elsa Bereuter, die Tochter des Gemeindearztes Martin Bereuter. Das 25-jährige Bestehen der Feuerwehr 1933 wurde aufgrund der wirtschaftlichen und politischen Umstände (siehe Weltwirtschaftskrise) nur in einer schlichten Feier begangen.

1937 wurde wegen der Kündigung des bisherigen Pachtvertrages in der ehemaligen Holzsäge in der Gemeinde beschlossen, ein eigenes Spritzenhaus zu errichten und die Familie Schindler stellte dafür auf einen Platz ihrer Liegenschaften zur Verfügung. Am 16. Oktober 1937 wurde das Gebäude fertiggestellt. 1938 konnte das neue Feuerwehrhaus dann bezogen werden und wurde Engelbert Purin Kommandant der Feuerwehr (bis 1952). Die feierliche Eröffnung des neuen Spritzenhauses fand – nachdem der Termin viermal verschoben worden war – am 10. Juli 1938 statt. Dieses Grundstück wurde erst 1981 von der Gemeinde der Familie Schindler abgekauft.

Nachdem Kennelbach 1939 nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland nach Bregenz eingemeindet wurde und die Selbstständigkeit verlor, musste auch die Feuerwehr Kennelbach sich als Löschzug der Feuerwehr Bregenz anschließen und verlor den Status als freiwillige Feuerwehr.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begannen 1947 wieder die ersten eigenständigen Aktivitäten der Freiwilligen Feuerwehr Kennelbach unter Kommandant Engelbert Purin (Kennelbach war am 1. Jänner 1947 wieder eine eigenständige Gemeinde geworden). Die erste ordentliche Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Kennelbach nach dem Krieg fand am 2. März 1947 statt.

Bei der Trennung der Feuerwehr von der Stadt Bregenz blieb das Löschfahrzeug Steyr 12 bei den Kennelbachern. 1951 erfolgte die Übernahme des neuen Fahrzeugs Steyr LF 8 mit Rosenbaueraufbau. Das Fahrzeug wurde am 5. August 1951 eingeweiht und in Dienst gestellt, nachdem es zuvor auf der Dornbirner Mustermesse ausgestellt war. 1952 wurde Johann Zauser Kommandant der Feuerwehr (bis 1965).

Aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Feuerwehr wurde am 22. September 1957 ein ganztätiges Fest abgehalten. 1965 wurde Karl Sieber Kommandant der Feuerwehr (bis 1986).

Im April 1968 wurde das 1951 angeschaffte Löschfahrzeug Steyr 12 durch ein neues Löschfahrzeug Mercedes Benz ersetzt. 1978 der alte Steyr ebenfalls durch ein neues Löschfahrzeug (Einweihung und Übergabe am 16. April 1978).

1983 wurde zur 75-Jahr-Feier eine neue Fahne angeschafft. Fahnenpatin war die Frau des damaligen Bürgermeisters, Klara Sinz. Die Fahne wurde am 26. Juni 1983 im Rahmen eines Festes geweiht.

1984 wurde beim alte Spritzenhaus ein Anbau errichtet. Am 21. Oktober 1994 wurde das neue Feuerwehrhaus am heutigen Standort bezogen (422 m ü. A.) Georg Feßler wurde 1986 Kommandant der Feuerwehr.

Am 28. September 1997 erfolgte die Einweihung und Übergabe des neuen Einsatzfahrzeuges TANK. 2006 folgte ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) und 2007 ein Löschfahrzeug mit Allrad (LFA).[2][3]

Heute zählen zu den Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr Kennelbach nicht nur Einsätze zur Brandbekämpfung, sondern auch technische Einsätze, Fahrzeugbergungen, Hochwassereinsätze etc.


Weblinks

 Freiwillige Feuerwehr Kennelbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Freiwillige Feuerwehr Kennelbach – Fahrzeuge, Webseite: of-kennelbach, abgerufen am 29. April 2025.
  2. Chronik, Webseite: of-kennelbach.at, abgerufen am 25. April 2025.
  3. Egon Sinz: Kennelbach, Die Geschichte einer Industriegemeinde, herausgegeben von der Gemeinde Kennelbach, Kennelbach 1987, S. 118, 350 ff, 464 ff.