Friedhof Kennelbach

Der Friedhof Kennelbach ist ein christlicher Friedhof in der Vorarlberger Gemeinde Kennelbach, der in seiner Gesamtheit unter Denkmalschutz steht.[1]
Lage
Der Friedhof ist der Pfarrkirche Kennelbach zugeordnet und befindet sich teilweise auf dem Gelände des ehemaligen Dominikanerinnenklosters auf 457 m ü. A. Der Klosterhof befinden sich im Nordosten rund 15 Meter entfernt. Der Friedhof wird in einen alten Friedhof 47.4804369.766217 und einen neuen Friedhof
47.4806379.766039 unterteilt. Auf dem Friedhof befindet sich bei der Kirche auch die 1973 erbaute denkmalgeschützte Aufbahrungshalle.
Im Südwesten ist die Bregenzer Ach rund 500 Meter entfernt, die Villa Grünau etwa 400 Meter Luftlinie. Die Alberbrücke ist im Westen rund 400 Meter, entfernt, der ehemalige Bahnhof Kennelbach rund 430 Meter. bzw. die Wolfurter Brücke rund 620 Meter, die Kanalsiedlung rund 1000 Meter und das Millionenloch ist rund 1300 Meter entfernt. Bis zum nordwestlich gelegenen Bregenz bzw. dem Bodensee sind es rund 3 bzw. 3,3 Kilometer.
Geschichte
Bis 1785 war Kennelbach keine eigene Pfarrei. Ab 1785 wurde der Geistliche des hier befindlichen Kloster Hirschthal (Dominikanerinnenkloster) auch Pfarrer von Kennelbach. Zu diesem Zeitpunkt musste auch ein Friedhof eingerichtet werden. 1785 sind somit auch die ersten urkundlichen Belege, ein Sterbebuch, vorhanden. Es umfasst jedoch nur sechs Seiten und endet 1798. 1796 war das Kloster Hirschthal zum Teil abgebrannt und die Klosterschwestern zogen in das Kloster Thalbach in Bregenz. Mit dem Wegzug des Klosters ging auch die Pfarre unter und wurde erst 1863 neu gegründet.
Lange Zeit bestand die Pfarre Kennelbach nur aus wenigen Häusern und hatte nur wenige Einwohner. Es war daher nur ein kleiner Freidhof erforderlich, der sich neben der Klosterkirche befand. 1793 wurde eine Erweiterung notwendig. Am 26. Juli 1917 musste von der Gemeindevertretung eine weitere Erweiterung des Friedhofes beschlossen werden. Dazu wurde von Martin Mager die Grundparzelle 1799 mit einer Fläche von 552 m² erworben (Vertrag vom 15. August 1917). Diese Erweiterung wird als „neuer Friedhof“ bezeichnet. Da die Gemeinde Kennelbach kein Geld für die Gestaltung des neuen Friedhofs hatte, wurde nur das allernotwendigste an Bauarbeiten durchgeführt. 1919 wurde dann anhand eines Planes des Architekten G. Baumeister aus Bregenz mit den Arbeiten begonnen. Zuerst wurde nur eine Holzeinfriedung errichtet und erst im April 1923 die untere Hälfte des Friedhofs mit einer massiven Mauer versehen.
Im Dezember 1925 wurde in der Gemeindevertretung die Errichtung eines Kriegerdenkmals besprochen. Pfarrer Johann Gabl drängte 1927 auf die Errichtung eines solchen Kriegerdenkmals auf dem neuen Friedhof und der Fertigstellung des Arkadenbaues (die Fertigstellung der Arkaden erfolgte 1930). Daraufhin wurde über Antrag des Friedhofkomitees im Juli 1927 eine öffentliche Volksversammlung im Gasthaus zur Krone abgehalten, um über die Errichtung eines Kriegerdenkmals zu beraten. Daraufhin wird beschlossen, die im neuen Friedhof geplante Friedhofkapelle als Kriegerdenkmal zu gestalten. Weil die Finanzierung unsicher war, konnte das Kriegerdenkmal erst am 9. August 1931 feierlich enthüllt werden. Es wurden zur Realisierung der Kosten von rund 7400 Schilling Haussammlungen durchgeführt.
Nachdem die Bevölkerungszahl von Kennelbach weiter angewachsen war, wurde von Architekt Hans Purin empfohlen, den Platz zwischen dem Pfarrhof und dem Friedhof zu nutzen. Dort könnten weitere 30 Gräber untergebracht werden.[2]
Kriegerdenkmal
Die Gestaltung des Kriegerdenkmals oblag dem Bildhauer und Steinmetz Gottfried Bechtold[3] in Bregenz. Das Kriegerdenkmal wurde von Maurermeister Josef Kalb errichtet 47.4807339.766164 Der Münchner Architekt Hans Schurr erstellte dazu Detailpläne. Die Eingangstore wurden von der Kunstschlosserei Blei aus Dornbirn geliefert und die beiden großen Fenster mit dem Hl. Georg und Hl. Sebastian von der Tiroler Glasmalerei und Mosaik Anstalt.
Das Kriegerdenkmal wurde am 9. August 1931 feierlich im Rahmen eines großen Festes enthüllt.[2]
Die Kapelle ist etwa 5 Meter lang und 3,5 Meter breit.
Einzelnachweise
- ↑ HERIS-ID: 26442, Objekt-ID: 22917.
- ↑ 2,0 2,1 Egon Sinz: Kennelbach, Die Geschichte einer Industriegemeinde, herausgegeben von der Gemeinde Kennelbach, Kennelbach 1987, S. 353 ff.
- ↑ Vater von Gottfried Bechtold.
Weblinks
Friedhof Kennelbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
9.7661247.480557Koordinaten: 9° 45′ 58″ N, 47° 28′ 50″ O