Stegmühle (Mauterndorf): Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Stegmühle Mauterndorf img01.jpg|mini|Stegmühe in Mauterndorf]]
[[Datei:Stegmühle Mauterndorf img01.jpg|mini|Stegmühe in Mauterndorf]]
Die Stegmühle ist eine der drei urkundlich erwähnten Mühlen in Mauterndorf
Die '''Stegmühle''' ist eine der drei urkundlich erwähnten Mühlen in [[Mauterndorf]]. Die anderen beiden sind die Jochmühle unterhalb der [[w:Burg Mauterndorf|Burg Mauterndorf]], sowie die Leschanzmühle unterhalb der Fleischbrücke.


* Jochmühle unterhalb der Burg Mauterndorf
Die Stegmühle diente ursprünglich ausschließlich den Einwohnern des Marktes Mauterndorf, da fast jedes Haus bzw. landwirtschaftliches Anwesen eigenes Getreide anbaute und für das Mahlen des Getreides eine der Mühlen aufgesucht wurde.
* Leschanzmühle unterhalb der Fleischbrücke
* Stegmühle oberhalb der Kaiserbrücke


Die Mühle diente ursprünglich ausschließlich den Einwohnern des Marktes Mauterndorf, da fast jedes Haus bzw. landwirtschaftliches Anwesen eigenes Getreide anbaute und für das Mahlen des Getreides eine der Mühlen aufgesucht wurde.
== Geschichte der Stegmühle ==
 
Die Stegmühle wurde erstmals in der Regulierungsurkunde vom 29. Jänner 1867 erwähnt. Sie war eines von 125 Häusern des Marktes Mauterndorf und erhielt Holzbezugs- und Weiderechte auf Dauer. Die erste Grundbucheintragung verzeichnet Johann Gappmair als Eigentümer. Im Jahr 1879 ging das Anwesen an K. Gappmair (geb. Fuchs) über.
== Geschichte der Stegmühle in Mauterndorf ==
Die Stegmühle wurde erstmals in der Regulierungsurkunde vom 29. Januar 1867 erwähnt. Sie war eines von 125 Häusern des Marktes Mauterndorf und erhielt Holzbezugs- und Weiderechte auf Dauer. Die erste Grundbucheintragung verzeichnet Johann Gappmair als Eigentümer. Im Jahr 1879 ging das Anwesen an K. Gappmair (geb. Fuchs) über.


1919 wurde das Stegmüllerhaus mit Gärten an Isodor Gugg verkauft. In den folgenden Jahrzehnten wechselte die Stegmühle mehrfach den Besitzer: Franz Fuchs übernahm sie 1929, Elise und Rupert Graggaber 1941, bevor sie schließlich 1941 von Adolf und Ida Waser erworben wurde.
1919 wurde das Stegmüllerhaus mit Gärten an Isodor Gugg verkauft. In den folgenden Jahrzehnten wechselte die Stegmühle mehrfach den Besitzer: Franz Fuchs übernahm sie 1929, Elise und Rupert Graggaber 1941, bevor sie schließlich 1941 von Adolf und Ida Waser erworben wurde.
Zeile 18: Zeile 14:
1940 übernahm Adolf Waser den Betrieb nach seiner Heirat mit Ida Pollheimer und führte die Modernisierung fort. Er ließ 1941 eine neue [[w:Francis-Turbine|Francis-Turbine]] installieren, baute das Dachgeschoss 1943 aus und errichtete einen neuen freischwingenden Plansichter. Nach dem Rückzug der Wehrmacht 1945 kam der Betrieb vorübergehend zum Stillstand.
1940 übernahm Adolf Waser den Betrieb nach seiner Heirat mit Ida Pollheimer und führte die Modernisierung fort. Er ließ 1941 eine neue [[w:Francis-Turbine|Francis-Turbine]] installieren, baute das Dachgeschoss 1943 aus und errichtete einen neuen freischwingenden Plansichter. Nach dem Rückzug der Wehrmacht 1945 kam der Betrieb vorübergehend zum Stillstand.


1949 wurde der Bau eines großen Getreidesilos genehmigt. Das Mauerwerk wurde durch Eisenbetonwände in neun Zellen unterteilt, die rund 120.000 kg Getreide lagern konnten. Mittels Elevatoren wurde das Getreide in den Walzenstühlen der Mühle verarbeitet.
1949 wurde der Bau eines großen Getreidesilos genehmigt. Das Mauerwerk wurde durch Eisenbetonwände in neun Zellen unterteilt, die rund 120.000 Kilogramm Getreide lagern konnten. Mittels Elevatoren wurde das Getreide in den Walzenstühlen der Mühle verarbeitet.


=== Stilllegung des Mühlenbetriebs und touristische Entwicklung ===
=== Stilllegung des Mühlenbetriebs und touristische Entwicklung ===
1966 wurde die Wasserkraftanlage der Mühle stillgelegt und ein Verbot für den Mühlenbetrieb innerhalb von 30 Jahren verhängt. Es wird vermutet, dass Adolf Waser das Ablösungskapital in den touristischen Ausbau am Obertauern investierte. Er war maßgeblich an der Errichtung der Gamsleitenlifte und des Hotels Gamsleiten beteiligt.
1966 wurde die Wasserkraftanlage der Mühle stillgelegt und ein Verbot für den Mühlenbetrieb innerhalb von 30 Jahren verhängt. Es wird vermutet, dass Adolf Waser das Ablösekapital in den touristischen Ausbau am Obertauern investierte. Er war maßgeblich an der Errichtung der Gamsleitenlifte und des Hotels Gamsleiten beteiligt.


1974 erfolgte die Verbauung der Taurach zur Wildbach- und Lawinenverbauung, wodurch die Mühlenfunktion baulich entfernt wurde. Ab 1978 wurde das Gebäude als Lager an die Firma Aschbacher Fliesenleger vermietet.
1974 erfolgte die Verbauung der Taurach zur Wildbach- und Lawinenverbauung, wodurch die Mühlenfunktion baulich entfernt wurde. Ab 1978 wurde das Gebäude als Lager an die Firma ''Aschbacher Fliesenleger'' vermietet.


Nach dem Tod von Adolf Waser 1991 wurde das Stegmüllerhaus an Mieter vergeben, während seine Witwe ganzjährig am Obertauern wohnte.
Nach dem Tod von Adolf Waser 1991 wurde das Stegmüllerhaus an Mieter vergeben, während seine Witwe ganzjährig am Obertauern wohnte.
Zeile 45: Zeile 41:
== Literatur ==
== Literatur ==
*{{Literatur |Verlag=Winter Verlag|Ort=Salzburg|Titel=Die Mühlen im Land Salzburg|Jahr=1986|ISBN=3853800513|Autor=Eva Maria Schalk}}
*{{Literatur |Verlag=Winter Verlag|Ort=Salzburg|Titel=Die Mühlen im Land Salzburg|Jahr=1986|ISBN=3853800513|Autor=Eva Maria Schalk}}
== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />
[[Kategorie:Mühle]]
[[Kategorie:Mühle]]
[[Kategorie:Mauterndorf]]
[[Kategorie:Mauterndorf]]

Navigationsmenü