Hermann (Kärnten): Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
Zeile 10: Zeile 10:


== Leben ==
== Leben ==
Nachdem sein Bruder Heinrich (V.) tödlich verunglückt war, wurde Hermann sein Nachfolger als Herzog von Kärnten. In Zusammenhang mit seiner Einsetzung als Herzog von Kärnten durch den Kaiser hat sich ein Brief vom Dezember 1161 erhalten, in dem sich erste Hinweise dazu finden, dass diese Herzogseinsetzung durch ein besonders Ritual zu erfolgen pflegte.<ref>vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 317f.</ref> Bereits 1162 begleitete Hermann [[w:Friedrich I. (HRR)|Kaiser Friedrich I. "''Barbarossa''"]] († 1190) auf einem weiteren Zug nach Italien. Als der Kaiser im Frühjahr 1270 nach [[Friesach (Kärnten)|Friesach]] kam, um dort die Herrschaft über den Besitz des [[Erzstift Salzburg|Erzstiftes Salzburg]] selbst zu übernehmen, gab der Herzog ihm das Geleit bis nach [[Leibnitz]]. Herzog Hermann war auch 1177 in [[w:Venedig|Venedig]] anwesend, als zwischen dem Kaiser und dem [[w:Alexander III.|Papst]] Frieden geschlossen wurde.<ref name ="Österr.Geschichte332">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 332</ref>
Nachdem sein Bruder Heinrich (V.) tödlich verunglückt war, folgte ihm Hermann als Herzog von Kärnten nach. In Zusammenhang mit seiner Einsetzung als Herzog von Kärnten durch den Kaiser hat sich ein Brief vom Dezember 1161 erhalten, in dem sich erste Hinweise dazu finden, dass diese Herzogseinsetzung durch ein besonders Ritual zu erfolgen pflegte.<ref>vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 317f.</ref> Bereits 1162 begleitete Hermann [[w:Friedrich I. (HRR)|Kaiser Friedrich I. "''Barbarossa''"]] († 1190) auf einem weiteren Zug nach Italien. Als der Kaiser im Frühjahr 1270 nach [[Friesach (Kärnten)|Friesach]] kam, um dort die Herrschaft über den Besitz des [[Erzstift Salzburg|Erzstiftes Salzburg]] selbst zu übernehmen, gab der Herzog ihm das Geleit bis nach [[Leibnitz]]. Herzog Hermann war auch 1177 in [[w:Venedig|Venedig]] anwesend, als zwischen dem Kaiser und dem [[w:Alexander III.|Papst]] Frieden geschlossen wurde.<ref name ="Österr.Geschichte332">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 332</ref>


Als Herzog von Kärnten hatte Hermann mehrere weitere Rückschläge hinzunehmen. Nach dem Tod seines Onkels, des Markgrafen [[w:Engelbert III. (Spanheim)|Engelbert III. von Istrien]] († 1173) wurde die Markgrafschaft Istrien nicht ihm, sondern dem Grafen [[w:Berthold III. (Andechs)|Berthold von Andechs]] († um 1188) verliehen, der über seine Mutter [[w:Sophie von Istrien|Sophia]] († um 1132) ein Nachfahre der Markgrafen von Istrien aus der [[w:Weimar (Adelsgeschlecht)|Familie von Weimar-Orlamünde]] war. Damit büßte das Herzogtum Kärnten seinen letzte außerhalb seiner Grenzen gelegene Position. Hermann versuchte außerdem vergeblich den Verkauf des Marktes [[Feldkirchen]] an den [[w:Eberhard II. von Otelingen|Bischof von Bamberg]] zu verhindern, letztlich entschied der Kaiser in dieser Angelegenheit zu Gunsten des Bischofs. Eben sowenig konnte Herzog Hermann verhindern, dass der [[w:Ulrich II. von Treffen|Patriarchat von Aquileia]] die im Besitz seiner Familie befindliche [[w:Burg Treffen (Kärnten)|Grafenburg Treffen]] (heute Teil der Gemeinde [[Treffen am Ossiacher See]]) mit der Herrschaft Tiffen und weiteren Gütern  der Kirche von Aquileia vererbte. Sein Versuch, die Burg durch seine Ministerialen 1178 besetzen zu lassen, scheiterte am Eingreifen des Kaisers.<ref name ="Österr.Geschichte332"/>
Die Gründe für die Heirat mit der verwitweten ungarischen Königin Agnes sind unbekannt. Da sie eine Cousine von Kaiser Friedrich I. "''Barbarossa''" war, versprach sich der Herzog davon vielleicht eine Verbesserung seiner Beziehung zu diesem und eine kaiserliche Unterstützung seiner Territorialpolitik. Sollte dies der Grund für die Ehe gewesen sein, so blieb der gewünschte Erfolg jedenfalls aus.<ref name ="Weller383>vgl.  [[w:Tobias Weller (Historiker)|Tobias Weller (Historiker)]]: ''Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert'' (= Rheinisches Archiv. Veröffentlichungen des Instituts für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande der Universität Köln. Bd. 149). Böhlau, Köln / Weimar / Wien, 2004. ISBN 3-412-11104-X, S. 383</ref> Als Herzog von Kärnten hatte Hermann mehrere Rückschläge hinzunehmen. Nach dem Tod seines Onkels, des Markgrafen [[w:Engelbert III. (Spanheim)|Engelbert (III.) von Istrien]] († 1173) wurde die Markgrafschaft Istrien nicht ihm, sondern dem Grafen [[w:Berthold III. (Andechs)|Berthold von Andechs]] († um 1188) verliehen, der über seine Mutter [[w:Sophie von Istrien|Sophia]] († um 1132) ein Nachfahre der Markgrafen von Istrien aus der [[w:Weimar (Adelsgeschlecht)|Familie von Weimar-Orlamünde]] war. Damit büßte das Herzogtum Kärnten seinen letzte außerhalb seiner Grenzen gelegene Position. Hermann versuchte außerdem vergeblich den Verkauf des Marktes [[Feldkirchen]] an den [[w:Eberhard II. von Otelingen|Bischof von Bamberg]] zu verhindern, letztlich entschied der Kaiser in dieser Angelegenheit zu Gunsten des Bischofs. Eben sowenig konnte Herzog Hermann verhindern, dass der [[w:Ulrich II. von Treffen|Patriarchat von Aquileia]] die im Besitz seiner Familie befindliche [[w:Burg Treffen (Kärnten)|Grafenburg Treffen]] (heute Teil der Gemeinde [[Treffen am Ossiacher See]]) mit der Herrschaft Tiffen und weiteren Gütern  der Kirche von Aquileia vererbte. Sein Versuch, die Burg durch seine Ministerialen 1178 besetzen zu lassen, scheiterte am Eingreifen des Kaisers.<ref name ="Österr.Geschichte332"/>


Nach dem Tod des Markgrafen [[Otakar III. (Steier)|Otakar (III.) von Steier]] († um 1166) versuchte Herzog Hermann, mit Hilfe seines Schwiegervaters, während der Regentschaft von dessen Witwe [[Kunigunde von Vohburg]] († 1184) durch einen Kriegszug jene Besitzungen, die sein Großonkel, [[Bernhard von Spanheim|Graf Bernhard von Trixen]] († 1147), dem verstorbenen Markgrafen vermacht hatte, an sich zu bringen. Mit Hilfe des böhmischen und des ungarischen Königs konnte die Witwe jedoch dies verhindern. Der Kriegszug brachte nichts, außer dass dabei die Herzogtümer [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und Kärnten und die   [[Herzogtum Steier|Markgrafschaft Steier]] verwüstet wurden. Kurz vor seinem Tod erlebte Herzog Hermann noch, dass 1180 [[Otakar IV. (Steier)|Markgraf Otakar (IV.) von Steier]] und [[w:Berthold IV. (Andechs)|Graf Berthold von Andechs]] († 1204) zu Herzögen erhoben wurden.<ref name ="Österr.Geschichte332"/>
Nach dem Tod des Markgrafen [[Otakar III. (Steier)|Otakar (III.) von Steier]] († um 1166) versuchte Herzog Hermann, mit Hilfe seines Schwiegervaters, während der Regentschaft von dessen Witwe [[Kunigunde von Vohburg]] († 1184) durch einen Kriegszug jene Besitzungen, die sein Großonkel, [[Bernhard von Spanheim|Graf Bernhard von Trixen]] († 1147), dem verstorbenen Markgrafen vermacht hatte, an sich zu bringen. Mit Hilfe des böhmischen und des ungarischen Königs konnte die Witwe dies verhindern. Der Kriegszug brachte nichts, außer dass dabei die Herzogtümer [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und Kärnten und die [[Herzogtum Steier|Markgrafschaft Steier]] verwüstet wurden. Kurz vor seinem Tod erlebte Herzog Hermann noch, dass 1180 [[Otakar IV. (Steier)|Markgraf Otakar (IV.) von Steier]] und [[w:Berthold IV. (Andechs)|Graf Berthold von Andechs]] († 1204) zu Herzögen erhoben wurden.<ref name ="Österr.Geschichte332"/>


== Orte im heutigen Kärnten mit Bezug zu Herzog Heinrich (V.) von Kärnten ==
== Orte im heutigen Kärnten mit Bezug zu Herzog Heinrich (V.) von Kärnten ==
48.827

Bearbeitungen

Navigationsmenü