Langeneggerstraße

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Als Langeneggerstraße (auch: Müselbacherstraße bzw. L 25) wird die Straßenverbindung zwischen dem Ortsteil Müselbach der Gemeinde Alberschwende und Langenegg in Vorarlberg bezeichnet.

Geschichte

1784 wurde die erste mit Fuhrwerken befahrbare Straße vom Rheintal aus über Bildstein-Farnach nach Alberschwende und weiter nach Egg erbaut und bis 1785 bis nach Schwarzenberg erweitert. Bis dahin gab es nur Saumverkehr und erst ab 1770 wurden im Bregenzerwald Straßen für den Lastenverkehr gebaut. 1796 entstand die erste Wagenstraße durch das Lingenauer Tobel (Lingenauerstraße).[1][2] 1844 wurde eine Straße von Müselbach nach Unterlangenegg gebaut, die mehr Karrenweg als Straße war und 1868 eine gedeckte Holzbrücke errichtet.[3]

Nach der Inbetriebnahme der Bregenzerwaldbahn 1902 wurde eine Zufahrtsstraße zum Bahnhof Langenegg erforderlich (die beiden damals politisch unabhängigen Gemeinden Oberlangenegg und Unterlangenegg wurden erst am 1. Jänner 1924 vereinigt). Bis dahin bestand zur Langeneggertobelbrücke nur ein steiler Fuß- und Saumweg, der für Schwerlastverkehr nicht geeignet war. Für die Anschlussstraße an die Langeneggertobelbrücke wurde 1904 ein Konkurrenzstatut erlassen und diese führte unterhalb vom „Krönele“ in Müselbach über die Langeneggertobelbrücke nach Obholz – Langenegg und sodann weiter nach Krumbach zur Bärentobelschlucht/Bärentobelbrücke (Bolgenach) und von dort nach Riefensberg-Springen und zur bayrischen Staatsgrenze bei Aach. Als erster Teil wurde 1903 die Bahnhofszufahrt vom Bahnhof Langenegg der Bregenzerwaldbahn bis zur Langeneggertobelbrücke gebaut. Dann der Abschnitt nach Obholz. Ab 1909 sollte der Abschnitt von Langenegg nach Krumbach gebaut werden, der jedoch durch Streitigkeiten über die Linienführung (alte Straße über Glatzegg oder neu über Moos) verzögert wurde. Nach einer Bürgerversammlung und weiteren Diskussionen 1913/1914 wurde die Linienführung über Moss befürwortet. Durch den Ersten Weltkrieg ruhte die Angelegenheit wieder. 1915/1916 wurde der Anschluss Müselbach zur Langeneggerbrücke ausgebaut und die gedeckte Holzbrücke verstärkt.

Mit dem Bau der Lingenauertobelbrücke verlor diese Straße Müselbach – Langenegg – Krumbach grundsätzlich an Bedeutung. Während des Zweiten Weltkrieges wurde zum 1. April 1940 die Konkurrenzstraße zur Landesstraße I. Ordnung (Nr. 13) und die Unterhaltspflicht fiel dem Reichsgau Tirol-Vorarlberg zu. Nach Kriegsende 1945 wurde die Straße als Landesstraße vom Land Vorarlberg übernommen. Heute hat die Langeneggerstraße keine überregionale Bedeutung mehr.[2][4][5]

Trivia

Die Langeneggerstraße (L 25) stand mit der Lingenauerstraße(L 205) in dauerndem Konkurrenzverhältnis und auch die Neutrassierungen waren vielfach über Jahre hinweg umstritten und wurden verzögert.[4]

Einzelnachweis

  1. Arthur Schwarz: Heimatbuch Egg, herausgegeben von der Gemeinde Egg 1974, S. 96.
  2. 2,0 2,1 “Alberschwende“, herausgegeben von der Gemeinde Alberschwende, Alberschwende 1996, S. 221 f.
  3. Artur Schwarz: „Heimatbuch Langenegg“, herausgegeben von der Gemeinde Langenegg 1981, Verlag Eugen Ruß, S. 39, 67.
  4. 4,0 4,1 Julius Fritsch: Die Entwicklung des Straßenwesens in Vorarlberg, UT: von den Uranfängen bis zum Jahre 1937, Eigenverlag, Bregenz August 1937, S. 47 ff und 86 ff.
  5. Doris Klump: Die Straße im Bregenzerwald, Wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher Arbeitskreis, 1967, S. 27, 77.